In Neumarkt in der Oberpfalz wird seit heute, dem 8. Januar 2025, ein 13-jähriger Junge namens Kalieb Tesfay vermisst. Seine letzte Sichtung fand am Mittwochmorgen um 7:30 Uhr in der Wohnung seiner Eltern statt. Kalieb verließ die elterlichen vier Wände nach einem Streit in unbekannte Richtung und wurde seitdem nicht mehr gesehen, weder zuhause noch in der Schule. Die Polizei führt derzeit eine erfolglose Suche durch und geht von einer möglichen hilflosen Lage aus.

Kalieb wird wie folgt beschrieben: Er ist etwa 1,40 Meter groß, wiegt circa 40 Kilogramm und hat eine schlanke Figur. Seine Haare sind kurz und schwarz, an den Seiten rasiert. Bei seinem Verschwinden trug er einen weißen Pullover mit der Aufschrift „Parias“, blaue Jeans und hatte keine Schuhe oder Jacke an. Die Polizeiinspektion Neumarkt i.d.OPf. bittet Personen, die Informationen zu Kalieb haben, dringlich darum, sich unter der Telefonnummer 09181/48850 oder dem Notruf 110 zu melden.

Die polizeilichen Ermittlungen

Die bisherigen Maßnahmen der Polizei haben leider nicht zum Auffinden des Jungen geführt. Wie die Ermittlungen zeigen, gilt eine Person als vermisst, wenn sie unerklärlich von ihrem Aufenthaltsort fernbleibt und eine Gefahr für Leib oder Leben angenommen wird. Im Fall eines Minderjährigen wie Kalieb wird von einer besonderen Dringlichkeit ausgegangen, da sein Aufenthaltsort völlig unbekannt ist.

Die örtliche Polizeidienststelle ist in solchen Fällen für die unmittelbare Suche zuständig. Ihre Aufgabe besteht nicht nur darin, den Vermissten zu finden, sondern auch, eine Gefährdungslage zu analysieren. Bei akuten Gefahren können Großmaßnahmen eingeleitet werden, die bereitgestellte lokale Rettungsdienste und sogar die Bereitschaftspolizei einbeziehen können. Das Bundeskriminalamt (BKA) ist auch involviert, sollte sich der Fall ins Ausland erstrecken oder zusätzliche Unterstützung notwendig sein.

Kontext zur Vermisstensituation

Vermisstenfälle sind in Deutschland ein ernstes Thema. Laut dem Bundeskriminalamt waren zu Beginn des Jahres 2024 rund 9.832 Fälle vermisster Personen in dem Informationssystem INPOL registriert. Im Jahr 2023 gab es etwa 16.500 vermisste Kinder, wobei die Aufklärungsquote mit 99,8 Prozent sehr hoch ist. Dennoch sind viele Fälle besonders dringlich, insbesondere wenn es sich um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge handelt, deren Zahl im Jahr 2023 auf rund 4.200 angestiegen ist.

Die häufigste Ursache für das Verschwinden dieser Kinder und Jugendlichen sind oftmals freiwillige Abwanderungen aus Unterkünften. Es wird ermutigt, bei allen Hinweisen zu vermissten Personen sofort zu handeln und sich an die Polizei zu wenden.

Die Ermittlungen im Fall von Kalieb Tesfay bleiben weiterhin aktiv, und Angehörige sowie der Freundeskreis sind in Sorge um sein Wohl. Ein schnelles Handeln ist nötig, um dem Jungen zu helfen und sicherzustellen, dass er bald gesund und wohlbehalten nach Hause zurückkehren kann.