Eine Besuchsgruppe aus China, bestehend aus 15 Mitgliedern der Beijing Academy of Science and Technology, hat heute die Gemeinde Haar in Bayern aufgesucht, um sich umfassend über die Digitalisierung in der Gemeindeverwaltung zu informieren. Diese Initiative findet im Rahmen des Förderprogramms TwinBy statt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales unterstützt wird und in dem Haar einer von 17 beteiligten Kommunen ist. Ziel des Programms ist die Förderung digitaler Zwillinge in der Verwaltung sowie die Reduzierung von Bürokratie und Kosten.
Die Gemeinde Haar hat einen „digitalen Zwilling“ entwickelt, der 3-D-Modelle von Gebäuden und Bäumen umfasst. Diese digitale Repräsentation ermöglicht es, einfache Abfragen über Daten wie Gebäudehöhe und Baumstandorte vorzunehmen. Bürgermeister Andreas Bukowski und Willi Steincke von Bayern innovativ GmbH führten die Gäste durch die Möglichkeiten, die diese Innovationen bieten.
Die Herausforderung der Digitalisierung
Die Digitalisierung der Rathäuser in Bayern ist anspruchsvoll, vor allem angesichts der 2100 Kommunen, von denen 2000 weniger als 5000 Einwohner haben. Es gibt unterschiedliche Abläufe und Software in den Rathäusern. Ein wesentliches Ziel besteht darin, diese Prozesse zu vereinheitlichen. Damit sollen Bürokratie und Kosten gesenkt werden. Aktuelle Trends zeigen, dass digitale Zwillinge in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden, insbesondere durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Das TwinBy-Programm fördert nicht nur einsame Technologien, sondern fokussiert sich auch auf zentrale Themen wie Verkehr, Gesundheit, Umweltschutz und das Management der Klimafolgen. Haar hat dabei einen besonderen Schwerpunkt auf Verkehrs- und Bauthemen gelegt. Die Gemeinde plant eine städtebauliche Aufwertung ihrer Ortsmitte, wobei Sensoren zur Verkehrsdatenerfassung bereits installiert wurden, um die Auswirkungen dieser Eingriffe zu analysieren.
Integration historischer Daten und weitere Anwendungsgebiete
Der digitale Zwilling in Haar bietet zudem die Möglichkeit, Simulationen für städtebauliche Vorhaben durchzuführen, etwa Schattenwürfe bei Neubauten zu analysieren. Ein umfangreiches Datenarchiv, das Informationen über Spielplätze, Freizeitangebote, Haltestellen, Parkplätze und E-Ladesäulen umfasst, ist ebenfalls in den digitalen Zwilling integriert. Diese Daten können aus der Smart District Data Infrastructure (SDDI) der TU München gezogen werden, wodurch die Nutzung noch vielfältiger wird.
Darüber hinaus ist der digitale Zwilling in der Lage, historische Daten, wie die Belegung von Gräbern, zu speichern. Die Relevanz solcher digitaler Lösungen in der Kommunalverwaltung wird durch aktuelle Entwicklungen und Diskurse weiter verstärkt. Übereinstimmend berichten viele Fachleute, dass digitale Zwillinge nicht nur Arbeitsabläufe optimieren, sondern auch die Bürgerpartizipation fördern können. Smart Data Services hebt hervor, dass digitale Zwillinge durch ihre Kombination aus Datenanalysen und virtuellen Modellen eine große Anwendungsvielfalt bieten, die von der Stadtplanung über das Verkehrsmanagement bis hin zu Umweltfragen reicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gemeinde Haar und das Projekt TwinBy einen wichtigen Schritt in der digitalen Transformation der Kommunalverwaltung darstellen. Digitalisierung hat das Potenzial, nicht nur Prozesse zu optimieren, sondern auch die Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.
Weitere Informationen zu dem Förderprogramm TwinBy und den laufenden Projekten in Bayern gibt es auf der Webseite von TwinBy.
Für mehr Details über die Bedeutung digitaler Zwillinge in der Kommunalverwaltung und deren Innovationspotenziale besuchen Sie Smart Data Services.
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