Carolin E. und Igor Dakovic aus Eschach erlebten einen schrecklichen Verkehrsunfall auf der B 30 zwischen Enzisreute und Gaisbeuren. Der Vorfall ereignete sich am 27. Dezember, kurz nach Weihnachten, als sie mit sieben Personen im Skoda Kodiaq unterwegs waren, um ihren Besuch aus den USA und Kroatien zu zeigen. Der Unfall nahm eine dramatische Wendung, als ein entgegenkommendes Auto plötzlich auswich und frontal mit ihrem Fahrzeug kollidierte. Carolin beschreibt den Zusammenprall als schnell, laut und erschreckend, mit explodierenden Airbags und einem intensiven Geruch nach verbranntem Material.
Das Auto drehte sich durch die Wucht des Aufpralls und kippte zur Seite, um sich danach wieder aufzurichten. Igor, der bei diesem Unfall als Beifahrer im Fahrzeug war, wählte automatisch den Notruf und versuchte verzweifelt, die Insassen aus dem Auto zu befreien. Zwei Personen, Carolin E.s Schwester und deren Verlobter, waren ohnmächtig mit schweren Verletzungen. Carolin äußert Unverständnis darüber, dass Passanten nicht halfen; sie und Igor mussten selbst für die Verletzten sorgen, bevor Hilfe eintraf.
Die dramatische Rettung
Die Feuerwehr Bad Waldsee traf 13 bis 14 Minuten nach dem Unfall ein und übernahm die Versorgung der Verletzten. Alle sieben Insassen wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Carolin E. erlitt eine schwere Rippenprellung, eine Thoraxquetschung und eine Daumenverletzung, während Igor ebenfalls mit einer Rippenprellung zu kämpfen hatte. Carolin E.s Schwester erlitt ernsthafte Verletzungen, einschließlich eines Brustbeinbruchs und einer Gehirnerschütterung.
Die psychischen Folgen des Unfalls sind ebenfalls gravierend. Sie spiegeln sich in Igors Freundin wider, die trotz physischer Unversehrtheit mit erheblichen psychischen Problemen zu kämpfen hat. Dies weckt das Bewusstsein für die übersehenen Auswirkungen von Verkehrsunfällen, die weit über körperliche Verletzungen hinausgehen. Eine Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen zeigt, dass schwere Verkehrsunfälle nicht nur körperliche Beschwerden verursachen, sondern auch psychische Folgen haben können, die oft im Versorgungsprozess nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Psyche und Unfallfolgen
Die Forschung zu den psychischen Auswirkungen von Verkehrsunfällen hat in der Vergangenheit wenig Beachtung gefunden. Eine umfassende Studie zeigt, dass etwa ein Drittel der Unfallopfer Angstsymptome entwickeln, die manchmal sogar ein Jahr nach dem Vorfall anhalten. Insbesondere Menschen mit psychischen Vorbelastungen sind stärker betroffen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) fordert eine verstärkte Forschung zu diesen Themen, um die Dimensionen psychischer Folgen zu erfassen und gefährdete Personen zu identifizieren.
Die Erhebung der Bundesanstalt zeigt zudem, dass psychische Beschwerden häufig dauerhaft sind und bei einem erheblichen Anteil der Betroffenen zu ernsthaften Erkrankungen wie posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) führen können. Die Notwendigkeit von professioneller Unterstützung und einer frühzeitigen Identifikation von Betroffenen wird immer offensichtlicher, um langfristige Schäden zu minimieren.
Carolin E. und Igor Dakovic, während sie versuchen, in ihren Alltag zurückzukehren, kämpfen weiterhin mit den Nachwirkungen des Unfalls. Sie sind sich jedoch bewusst, dass sie Glück hatten, da der Aufprall nicht direkt frontal war, was möglicherweise schwerwiegendere Konsequenzen vermieden hat.
Die achtlose Umgebung während des Unfalls und die teils unzureichende Reaktion von Passanten werfen Fragen zur Sensibilität im Straßenverkehr auf. Daher ist eine bessere Aufklärung über psychische Unfallfolgen und ein verbessertes Unterstützungsangebot für Angehörige und Unfallopfer dringend erforderlich. Hilfsangebote sind fundamentales Element, um die psychischen Nachwirkungen zu verringern und eine angemessene Versorgung aller Verunfallten sicherzustellen.
Für mehr Informationen über die psychischen Folgen von Verkehrsunfällen und Unterstützungsmöglichkeiten besuchen Sie bitte BASt und DVR.