Am 8. Januar 2025 kam es in Bad Friedrichshall, Baden-Württemberg, zu einem tragischen Vorfall, der zwei Menschenleben forderte. Zwei Männer im Alter von 49 und 44 Jahren wurden durch Schüsse getötet, während ein 52-jähriger Mann schwer verletzt wurde und sich in einem kritischen Zustand befindet. Der Vorfall ereignete sich am Dienstagnachmittag in einem Maschinenbauunternehmen, das seit mehr als fünf Jahrzehnten Präzisions-Zahnräder produziert und bis zu 400 Mitarbeiter beschäftigt. Der mutmaßliche Täter ist ein 52-jähriger Deutscher und ebenfalls Mitarbeiter der betroffenen Firma.
Die Polizei berichtet, dass der Täter gegen 17:45 Uhr maskiert in die Firma eindrang und das Feuer auf seine Kollegen eröffnete. Die Ermittlungen haben ergeben, dass keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung bestand, allerdings wurden zahlreiche Mitarbeiter, die zum Zeitpunkt der Schüsse anwesend waren, von der Polizei befragt. Am Morgen nach der Tat blieb die Firma geschlossen, während Spurensicherer sowohl den Tatort als auch den Festnahmeort untersuchten.
Festnahme des Täters
Nach einer stundenlangen Flucht konnte der Tatverdächtige am späten Abend von Spezialeinsatzkräften in Seckach (Neckar-Odenwald-Kreis) gefasst werden. Es ist bekannt, dass der Täter bei seiner Festnahme unverletzt blieb. Bürgermeister Timo Frey (CDU) zeigte sich schockiert über die Ereignisse und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.
Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen, um die Hintergründe der Tat zu klären. Bislang sind die Motive für den schweren Vorfall unklar; es gab jedoch Berichte, dass der Täter bereits zuvor Auffälligkeiten gezeigt hatte. Diese Informationen werden in die laufenden Ermittlungen einfließen, da die Behörden alles daransetzen, die Beweggründe des Täters zu verstehen.
Kriminalitätsstatistik in Baden-Württemberg
Der Vorfall in Bad Friedrichshall reiht sich in eine besorgniserregende Statistikkurve ein. Im Jahr 2022 wurden in Baden-Württemberg 996 rechtskräftig verurteilte Personen pro 100.000 Einwohner im strafmündigen Alter registriert, was die zweithöchste Verurteiltenhäufigkeit seit Bestehen des Landes darstellt. Insgesamt wurden 550.000 Straftaten polizeilich erfasst, aber der Rückgang in bestimmten Deliktsgruppen, wie bei Gewaltdelikten (-6,7 %), gibt Anlass zur Hoffnung, auch wenn die Zahlen weiterhin alarmierend sind.
Die Ermittlungen nach dem Vorfall in Bad Friedrichshall dauern an, während der 52-jährige Verletzte weiterhin um sein Leben kämpft. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um sowohl die Umstände der Tat als auch die Psychodynamik hinter diesem erschütternden Vorfall besser zu verstehen.