Am 8. Januar 2025 bedroht die Türkei mit militärischen Gegenmaßnahmen gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Syrien. Türkischer Außenminister Hakan Fidan erklärte in einem Interview, dass die Türkei „das Notwendige tun wird“, wenn die YPG den türkischen Forderungen nicht nachkommt. Diese Forderungen sind Teil eines größeren Plans, in dem die Türkei nach dem möglichen Sturz von Präsident Bashar al-Assad von oppositionellen Kräften eine Schlüsselrolle in der Stabilisierung Syriens spielen möchte. Fidan betonte, dass die von der Türkei unterstützte neue syrische Führung in der Lage sei, die YPG selbst zu bekämpfen, sollte es zu einer solchen Intervention kommen.

Die Situation wird durch die lange Verbindung zwischen der YPG und der PKK, die von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation angesehen wird, weiter verkompliziert. Der Konflikt hat seit den 1980er Jahren über 40.000 Menschenleben gefordert. Fidan unterstrich die Notwendigkeit, dass internationale Kämpfer aus der Türkei, dem Iran und dem Irak Syrien umgehend verlassen müssen. Dies sei entscheidend, um die Sicherheitslage in der Region zu stabilisieren.

Steigende Spannungen und militärische Drohungen

Die türkischen Militäraktionen in Syrien sind nicht neu. In den letzten neun Jahren hat die Türkei wiederholt militärische Bodenoperationen durchgeführt, um kurdische Kräfte an ihrer Grenze fernzuhalten. Fidan wies darauf hin, dass die Möglichkeit einer direkten Intervention seit dem Fall von Assad durch islamistische Rebellen gestiegen ist. Er stellte klar, dass trotz der aktuellen US-Unterstützung für die YPG, die Türkei bereit sei, wieder aktiv einzugreifen, um ihre nationale Sicherheit zu gewährleisten.

Zusätzlich forderte Präsident Recep Tayyip Erdoğan die vollständige Entwaffnung der YPG. Sollte dies nicht geschehen, müsse die Gruppe laut Erdoğan „von syrischem Boden beseitigt werden“. Dies reflektiert eine kompromisslose Haltung der türkischen Führung gegenüber den kurdischen Milizen.

Internationale Reaktionen und die Rolle der NATO

Erdoğan kritisierte auch die NATO-Partner, insbesondere die USA, und forderte ein Ende der Unterstützung für die YPG. Dies zeigt, wie angespannt die Beziehungen zwischen der Türkei und ihren westlichen Verbündeten geworden sind, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit kurdischen Kämpfern, die Ankara als Bedrohung ansieht. Fidan erklärte zudem, dass es derzeit keine sichtbaren Anzeichen für eine Deeskalation der militärischen Spannungen gibt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Türkei, unterstützt von der neuen syrischen Führung, eine militärische Offensive gegen die YPG in Betracht zieht, während gleichzeitig internationale Kämpfer aufgefordert werden, das Land zu verlassen. Die Ereignisse in der Region werden weiterhin eng verfolgt, da beide Seiten in einem angespannten Konflikt stehen, der das Potenzial hat, regionale Stabilität zu gefährden.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen wird auf die Artikel von Al Jazeera, DW und Investment Week verwiesen.