In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar 2025 zog das Sturmtief „Bernd“ mit enormer Wucht über Norddeutschland und sorgte für erhebliche Schäden sowie umfangreiche Verkehrsbehinderungen. Die Pegelstände an der Nordseeküste, insbesondere in Dagebüll, überstiegen die Normalwerte um mehr als zwei Meter, was zu Überschwemmungen an Fähranlegern führte. Am Fischmarkt in Hamburg wurde ein Wasserstand von über 1,5 Metern über dem Normalniveau gemessen, was zu weiteren Sorgen hinsichtlich einer Sturmflut führte. Diese Sturmflut resultierte aus den orkanartigen Böen, die auf der Insel Föhr Geschwindigkeiten von bis zu 117 km/h erreichten.

Die Auswirkungen des Sturms betreffen nicht nur das Wasser in den Küstengebieten, sondern auch den Bahnverkehr erheblich. Auf der beliebten ICE-Strecke Hamburg-Berlin gab es zeitweise vollständige Sperrungen, insbesondere aufgrund eines umgestürzten Baums auf den Gleisen bei Dergenthin. Der deutsche Wetterdienst (DWD) sprach von weiteren kräftigen Böen, die für den Dienstag prognostiziert wurden, sowie von Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 85 km/h an den Küsten und orkanartigen Böen auf den Nordfriesischen Inseln.

Verletzte und Einsätze von Rettungskräften

Insgesamt wurden mehrere Verletzte gemeldet, insbesondere im Norden und Westen Deutschlands. In Niedersachsen mussten mindestens drei Personen, darunter ein 60-jähriger Mann mit einer lebensgefährlichen Kopfverletzung, ärztlich versorgt werden. Die Feuerwehr Hamburg verzeichnete rund 100 Einsätze aufgrund umgestürzter Bäume und beschädigter Dächer. Auch in Lübeck gab es 44 Einsätze, während in weiteren Gemeinden wie Steinburg, Dithmarschen, Kiel und Plön zahlreiche Meldungen über Sturmschäden eingingen.

Zusätzlich wurden Fährverbindungen zwischen Nordstrand und Pellworm bis zum späten Nachmittag abgesagt, was die Mobilität der Anwohner stark beeinträchtigte. Auch wenn der Fährbetrieb zwischen Wangerooge und dem Festland mittlerweile wieder normal läuft, bleiben die Ausfälle und Veränderungen im Fahrplan bei der Wyker Dampfschiffs-Reederei ein großes Ärgernis für viele Reisende.

Fahrplanänderungen und Wetterprognosen

Die Deutsche Bahn verzeichnete nicht nur auf der ICE-Strecke Hamburg-Berlin erhebliche Behinderungen, sondern auch im Nah- und Regionalverkehr in Schleswig-Holstein. Viele Verbindungen mussten gestrichen werden, und eine Normalisierung des Verkehrs wird für den Vormittag prognostiziert. Während viele Reisende am Dienstagvormittag noch mit starken Beeinträchtigungen rechnen müssen, hat der DWD abflauenden Wind und kühleres Wetter mit möglichem Frost für die Nacht zum Freitag angekündigt.

Insgesamt bleibt die Wetterlage angespannt. Laut Unwetterzentrale sind unvorhergesehene Wetterereignisse weiterhin möglich, wobei insbesondere die Warnstufen von moderatem bis extremen Unwetter variieren können. Die örtlichen Wetterdienste bleiben wachsam und versorgen die Bevölkerung rund um die Uhr mit aktuellen Informationen über mögliche Unwetter und deren Folgen.