Die beeindruckende Landschaft Südtirols wird von rund 800 Burgen und Schlössern geprägt, die über eine Fläche von etwa 7400 Quadratkilometern verteilt sind. Im Vergleich dazu hat Sachsen ähnlich viele historische Gebäude, jedoch auf einer deutlich größeren Fläche von über 18.000 Quadratkilometern. Die Burgen in Südtirol, viele davon auf majestätischen Felsen erbaut, haben eine Geschichte, die bis zu 900 Jahre zurückreicht. Sie dienten sowohl der Abwehr als auch als Wohnsitze für Adel und Bischöfe.

Ein herausragendes Beispiel ist die Burg Taufers, die in der Gemeinde Sand in Taufers liegt und erstmals im Jahr 1225 erwähnt wurde. Einst im Besitz der Herren von Taufers, erlebte sie bis 1349 einen langsamen Zerfall. Heute sind der Bergfried, der Wohnturm und die Burgkapelle gut erhalten und die Burg wird vom Südtiroler Burgeninstitut verwaltet, das öffentliche Besichtigungen und Veranstaltungen anbietet.

Südtirols historische Meisterwerke

Ein weiterer bedeutender Ort ist das Schloss Tirol, die ehemalige Stammburg der Tiroler Grafen, das um 1100 mit einer der ältesten Burgmauern weltweit erbaut wurde. Es beherbergt heute das Südtiroler Museum für Kultur- und Landesgeschichte und bietet einen malerischen Blick über Meran sowie Flugvorführungen im Pflegezentrum für Vogelfauna.

Das Schloss Prösels, gelegen in der Gemeinde Völs, wurde 1279 erstmals erwähnt und ursprünglich um 1200 erbaut. Ein gotischer Umbau im 16. Jahrhundert verlieh dem Schloss eine entscheidende historische Bedeutung, insbesondere durch die Hexenprozesse im 15. Jahrhundert. Heute werden öffentliche Führungen und Veranstaltungen angeboten.

Bei der Trostburg im Eisacktal, die 1173 erstmals erwähnt wurde, handelt es sich um eine Burg, die im 17. Jahrhundert im Renaissance-Stil umgebaut wurde. Sie ist heute Teil des Südtiroler Burgenmuseums und beeindruckt mit gut erhaltenen Sälen und einer Bibliothek.

Die Hofburg Brixen fungiert seit Mitte des 13. Jahrhunderts als bischöfliche Residenz. Obwohl der Bischofsitz 1973 nach Bozen verlegt wurde, ist die Hofburg heute ein Diözesanmuseum, das unter anderem ein Krippenmuseum und ein Diözesanarchiv beherbergt.

  • Burg Reifenstein: Diese nahe Sterzing gelegene spätmittelalterliche Burg aus dem 12. Jahrhundert ist eine der am besten erhaltenen Burgen und hat ihre ursprünglichen Einrichtungen, darunter Rittersaal und Kapelle, bewahrt.
  • Schloss Schenna: Erwähnt im Jahr 1346, ist es heute im Besitz der Grafen von Meran und bietet Besichtigungsmöglichkeiten in Innenhof, Renaissance-Saal und einer Waffensammlung.
  • Brunnenburg: Gelegen im Dorf Tirol, wurde diese Burg um 1250 erbaut und ist vor allem für die Verbindung zum US-Dichter Ezra Pound bekannt.
  • Schloss Kastellbell: Auf einem Felsvorsprung im Vinschgau erbaut, wurde es 1825 abgebrannt und später neu errichtet.
  • Schloss Trauttmansdorff: Dieses am Stadtrand von Meran gelegene Schloss, um 1300 erbaut, wurde 1543 erweitert und beherbergt heute ein Landesmuseum für Tourismus sowie botanische Gärten.

Zusätzlich gibt es in Südtirol eine Vielzahl von attraktiven Möglichkeiten für Familien. Zahlreiche Burgen, wie Burg Taufers und Schloss Trauttmansdorff, bieten spezielle Kinderführungen und interaktive Stationen an. Auch die Burg Runkelstein bietet Workshops für Kinder und die Festung Franzensfeste hat spezielle Führungen ausgearbeitet.

Südtirols Burgen sind darüber hinaus häufig Ausgangspunkte für wunderschöne Wanderungen, die Natur und Kultur vereinen. Zum Beispiel ist die Burg Hocheppan über den Burgenweg erreichbar, während Schloss Tirol mit leicht begehbaren Wegen von Meran aus erschlossen ist.

Der Reichtum an historischen Stätten und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten machen die Burgen und Schlösser Südtirols zu einem einzigartigen Ziel. Besucher können sich nicht nur an der Architektur erfreuen, sondern auch in die Geschichte eintauchen und gleichzeitig die beeindruckende Natur der Region genießen. Weitere Informationen finden Sie auf den Websites ln-online.de, italien.blog und design-estates.com.