In der Universitätsbibliothek Göttingen wird die Lesesaalbeleuchtung in der kalten Jahreszeit besonders geschätzt. Bis tief in die Nacht sind die Lesesäle der SUB am Zentralcampus hell erleuchtet, was den Studierenden entsprechendes Licht zum Lernen bietet. Dieses Licht hat eine lange Geschichte; vor 125 Jahren bekam Göttingen ein städtisches Elektrizitätswerk, dessen Bau stark von der Universität geprägt wurde.
Der Magistrat der Stadt zögerte über Jahre, die Elektrifizierung voranzutreiben. Der entscheidende Impuls kam jedoch durch die Nutzung zweier Universitätsgebäude an der Prinzenstraße, die ab 1900 zur Elektrifizierung führten. Bereits im 19. Jahrhundert wurde im Michaelishaus ein Physikalisches Kabinett eingerichtet, wo grundlegende Forschungen zur Elektrizität stattfanden.
Die Anfänge der Elektrifizierung
Die Universitätsbibliothek erhielt an der Prinzenstraße 1883 einen bedeutenden Erweiterungsbau. Zu dieser Zeit war die Bibliothek nur bei Tageslicht nutzbar, da Öllampen aufgrund der hohen Brandgefahr nicht erlaubt waren. Im Studienjahr 1897 frequentierten 17.186 Personen den Lesesaal, während 5.316 Menschen das Zeitschriftenzimmer nutzten. Diese hohe Nachfrage stellte die Bibliothek vor Herausforderungen, die schließlich im November 1897 zur Genehmigung einer oberirdischen elektrischen Leitung vom Physikalischen Kabinett zur Bibliothek führten.
Die Einführung elektrischer Beleuchtung verlängerte nicht nur die Arbeitszeiten in der Bibliothek, sondern führte auch zur Gründung des städtischen Elektrizitätswerks. Das Werk wurde am 29. Juli 1900 feierlich eingeweiht, unterstützt von 4.500 brennenden Glühbirnen, die am Rathaus leuchteten.
Aktuelle Services der Bibliothek
Die SUB Göttingen bietet Studierenden eine Vielzahl von Möglichkeiten. Neben der Selbstentnahme von Büchern aus den Freihandbereichen können Magazinbestände bestellt werden. Für das Ausleihen von Medien ist ein Studien- oder Bibliotheksausweis sowie das Bibliothekspasswort erforderlich. Bestimmte Medien sind ausschließlich vor Ort nutzbar, und für Mikroformen ist eine Terminvereinbarung notwendig.
Fernleihbestellungen können direkt in der Zentralbibliothek abgeholt oder zurückgegeben werden. Die Rücksendung von Büchern erfolgt an die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, während Mahngebühren an Selbstbedienungskassen oder über Banküberweisung beglichen werden müssen. Für Überweisungen ist die Bibliotheksnummer samt Verwendungszweck erforderlich, und die Kontoinformationen sind auf der Webseite der Bibliothek einsehbar.
Ein Blick auf die Bibliotheksgeschichte
Die Bedeutung der Göttinger Bibliothek erstreckt sich über die Stadtgrenzen hinaus. Über regionale Bibliographien, Verzeichnisse und Handbücher dokumentieren sie die Entwicklung des Bibliothekswesens in Deutschland. Unter den veröffentlichten Werken ist die Deutsche Bibliotheksstatistik, die seit 1980 regelmäßig aktualisiert wird. Weitere wichtige Publikationen sind das Jahrbuch der Deutschen Bibliotheken, verschiedene Kataloge regionaler Bestände und Dokumentationen zur Bibliotheksgeschichte in Thüringen.
Die SUB Göttingen spielt somit nicht nur heute eine zentrale Rolle in der akademischen Landschaft sondern hat, ausgehend von ihrer Geschichte, auch zur Entwicklung der Elektrifizierung und des Bibliothekswesens maßgeblich beigetragen. Zur Klärung weiterer Fragen oder zur Anmeldung für einen Bibliotheksausweis können Nutzer die E-Mail-Adresse information@sub.uni-goettingen.de nutzen.
Für mehr Informationen über die Aufgaben und Angebote der Bibliothek, besuchen Sie bitte die Seite der SUB Göttingen. Um die Relevanz der Göttinger Bibliotheken und deren Fachliteraturen zu erkunden, schauen Sie sich das Angebot auf FABIAN an.
In der Verbindung von Geschichte und modernem Bibliothekswesen zeigt sich, wie beständig die Anziehungskraft dieses Ortes für Studierende ist.