In der Nacht auf den 1. Januar 2025 starb die 34-jährige Stute Zilly auf einem Gnadenhof in der Fränkischen Schweiz, nachdem sie den Stress der Silvesterknallerei nicht überstanden hatte. Zilly lebte seit zehn Jahren auf dem Gnadenhof und wurde von den Tierschützern wie ein Familienmitglied behandelt. Ihre Mitarbeiterin Nina Zeitler bemerkte Anzeichen von schwerer Atmung und Schwitzen bei Zilly während der Böllerei, die für viele Tiere eine extreme Stresssituation darstellt. Der Tod wurde am frühen Mittwochmorgen festgestellt, womit ein trauriges Echo vergangener Silvesternächte widerhallt, denn bereits vor zwei Jahren erlebte der Gnadenhof den Verlust eines weiteren Pferdes, Wendy, unter ähnlichen Umständen. Der Gnadenhof kümmert sich seit 1990 um verstoßene und gequälte Tiere und beherbergt aktuell 130 Tiere.

Die Vorfälle auf dem Gnadenhof werfen ein Licht auf die Auswirkungen von Silvesterfeuerwerk auf Tiere. Jedes Jahr sehen sich nicht nur Nutztiere, sondern auch Haustiere und Wildtiere der Stresssituation ausgesetzt. Die Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass laute Knallgeräusche und Lichtblitze Tiere in Panik versetzen können. Haustiere neigen dazu, sich in Sicherheit zu bringen oder gar zu versuchen zu fliehen, was zu gefährlichen Situationen führen kann.

Stress für Tiere in der Silvesternacht

Tierschutzorganisationen, einschließlich des Deutschen Tierschutzbundes, fordern daher ein Verbot von Böllern in der Nähe von Tierheimen und anderen sensiblen Einrichtungen. Tierhalter wird geraten, ihre Hunde in den Tagen vor Silvester nur angeleint auszuführen, da bereits verfrühte Knaller für panische Reaktionen sorgen können. Des Weiteren sollten die Fenster, Türen und Rollläden geschlossen und Geräuschquellen wie Fernseher oder Radio aktiviert werden, um Außengeräusche zu überdecken. Auch Kleintiere und Vögel brauchen einen sicheren Raum, der durch Abdeckungen vor den Geräuschen geschützt wird. Tierschutz.com weist darauf hin, dass diese Stressreaktionen bei Tieren zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen können, darunter Nahrungsverweigerung, Zittern oder Durchfall.

Der Gnadenhof wünscht sich eine Einschränkung der privaten Böllerei, um Tieren und der Umwelt zu helfen. Die Tierschützer setzen sich für alternative Feiermöglichkeiten wie Licht- und Lasershows ein, die weniger Stress bei den Tieren verursachen würden. Studien zeigen, dass auch Wildgänse durch Feuerwerkslärm in Panik geraten, was dazu führt, dass sie sich in weniger besiedelte Gebiete zurückziehen. Der Stress, den Feuerwerk verursacht, kann bis zu langfristigen Verhaltensänderungen und einer verringerten Überlebenschance dieser Tiere führen. In diesem Zusammenhang appelliert der Schweizer Tierschutz STS an Feiernde, rücksichtsvoll mit Feuerwerk umzugehen und leisere Alternativen zu bevorzugen.

Die Silvesternacht bleibt somit ein belastendes Ereignis für viele Tiere. Die traurige Nachricht vom Tod von Zilly verdeutlicht, dass der Spaß für die Menschen oft auf Kosten der Tiere geht. Tierschützer beten in dieser Zeit um das Wohl der Tiere und hoffen auf ein Umdenken, bevor die nächste Silvesternacht ansteht.