Rund um die Feiertage und den Jahreswechsel sorgte der KFC Uerdingen für Schlagzeilen. Am Heiligabend wurde ein Gerichtsverfahren gegen die Radio BlauRot Entertainment GmbH vor dem Landgericht Düsseldorf eröffnet. Wie RP Online berichtet, gab es bereits vor Silvester eine schriftliche Mitteilung des KFC-Vorstands an die Gläubiger, aus der der Vorstandsvorsitzende Thomas Platzer offenbar keine Kenntnis hatte. Zudem sollte ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer die Fragen zu den eingenommenen Geldern vom Spiel gegen den MSV Duisburg klären. Dieser stellte jedoch mehr Fragen als er Antworten geben konnte.

In den letzten Wochen sind zudem weitere Konflikte in der Vereinsführung sichtbar geworden, insbesondere zwischen dem Vorstand und dem Fan-Radio „BlauRot“. Dieses erhielt eine Zahlungsaufforderung in Höhe von 3000 Euro wegen Verletzung der Markenrechte. Laut FuPa.net haben die Vorstandsmitglieder Dirk Röthig und Peter Kahstein die Zahlungsaufforderung per Anwalt versendet. Christian Ritzenfeld, Betreiber des Fan-Radios, äußerte sich irritiert über das Vorgehen, da dies ohne Absprache und gegen den Willen von Platzer geschehen sei.

Markenrechte und interne Konflikte

Das Fan-Radio hatte die Markenrechte ursprünglich erworben, um dem Verein zu helfen. Ritzenfeld betont, dass der KFC die Rechte weiterhin nutzen kann, was im Falle einer Insolvenz vorteilhaft sein könnte. Er kritisiert, dass eine Angelegenheit, die telefonisch hätte geklärt werden können, stattdessen mit einer Zahlungsaufforderung angegangen wurde. Dirk Röthig selbst bezeichnete das Vorgehen als „unglücklich“ und bestätigte das Fehlen vorheriger Gespräche.

Der Vorstandsmitglied Röthig stellte klar, dass der Verein nicht auf die Markenrechte verzichten kann und warf Ritzenfeld vor, Lizenzgebühren gefordert zu haben, die er als illegal bezeichnete. Ritzenfeld wies diese Behauptungen zurück und erklärte, dass niemals Lizenzgebühren verlangt wurden. Die Kluft zwischen dem Vorstand und dem Fan-Radio könnte die ohnehin angespannten Verhältnisse im Verein weiter verstärken. Laut Reviersport wird innerhalb des Vorstands weiterer Ärger erwartet. Besonders brisant ist die Tatsache, dass Röthig zudem Anteilseigner der in den Panama Papers genannten Tarogue Holdings Inc. ist.

In der Regel wird erwartet, dass der KFC Uerdingen sich bald intensiver mit seinen vertraglichen und finanziellen Herausforderungen auseinandersetzt. Das aktuelle Vorgehen des Vorstands könnte als Ablenkung von größeren Problemen innerhalb des Vereins gewertet werden. Die bevorstehenden Spiele und die Saisonfortsetzung stehen für die Fans, die sich zunehmend mit der internen Politik des Vereins auseinandersetzen müssen, stark im Fokus.