In der Nacht zu Samstag wurde die Delmenhorster Polizei Zeugin eines merkwürdigen Vorfalls, als ein dunkler Kombi mit eingeschaltetem Blaulicht auf der Annenheider Straße auffiel. Das Fahrzeug, das keine Berechtigung zur Nutzung des Blaulichts hatte, ließ vor ihm fahrende Autos Platz machen, bevor es an der Einmündung zum Brendelweg stoppte. Zivile Beamte, die die Situation beobachteten, wurden misstrauisch, da das Fahrzeug voll besetzt war und die Insassen keine Uniform trugen.

Als die Ermittler den Kombi ansprechen wollten, gab der Fahrer Gas und warf einen größeren Gegenstand aus dem Fenster. Der Wagen stoppte kurz vor dem Albertusweg; fünf Insassen, im Alter von 17 bis 21 Jahren, wurden schließlich kontrolliert. Gegen den Fahrer aus Ganderkesee wurde Ermittlungen wegen Verdachts der Amtsanmaßung eingeleitet. Bei der Durchsuchung des Fluchtweges wurde ein Blaulicht sichergestellt, was die kuriosen Umstände weiter verschärft. t-online.de berichtet, dass dieser Vorfall einige Stunden nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung in der Stadt stattfand.

Massenschlägerei am Bahnhof

Am selben Abend ereignete sich am Delmenhorster Bahnhof eine Massenschlägerei, bei der etwa 30 Personen aufeinander losgingen. Dies geschah gegen 19:40 Uhr und war offenbar das Resultat der Auseinandersetzung rivalisierender Fußballfans nach dem Auswärtsspiel von Kickers Emden bei Werder Bremen II. Die Situation eskalierte, als die Fans sich nicht nur körperlich schlugen, sondern auch Gegenstände aufeinander warfen. Tatsächlich wurde der Zugverkehr für mehr als eine Stunde unterbrochen, bis die Lage durch die Polizei beruhigt werden konnte.

Die Polizei hat ein Hinweisportal eingerichtet, um Zeugenaussagen sowie Bild- und Videoaufzeichnungen zu sammeln. Polizeisprecher Albert Seegers betonte die Wichtigkeit solcher Aufnahmen für die Ermittlungen. Das Hinweisportal ist erreichbar unter nds.hinweisportal.de. dk-online.de hat hierzu ausführliche Informationen veröffentlicht.

Kontext der Fan-Gewalt

Gewaltsame Auseinandersetzungen unter Fußballfans sind ein bekanntes Problem. Sportveranstaltungen, insbesondere Fußballspiele, bringen häufig ein hohes Eskalationspotenzial mit sich, bedingt durch den Konsum von Alkohol und emotionale Reaktionen. Eine der häufigsten Formen von Körperverletzung, die bei solchen Auseinandersetzungen vorkommen, kann als gefährliche Körperverletzung (§ 224 StGB) klassifiziert werden, insbesondere wenn Waffen zum Einsatz kommen oder mehrere Personen gemeinsam angreifen.

Wie das Portal anwalt.de informiert, sind auch passive Teilnehmer von Schlägereien nach § 231 Abs. 1 StGB strafbar. Tragischerweise sind Polizeibeamte oft selbst Opfer von Gewalt in diesen Fällen. Die laufenden Ermittlung sollten nun klären, ob und in welchem Maß die Teilnehmer der Massenschlägerei zur Verantwortung gezogen werden können, während auch der Vorfall mit dem Kombi weiterhin rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen dürfte.