In einer Flüchtlingsunterkunft in Schlitz, im Vogelsbergkreis, musste eine 47-jährige Frau am vergangenen Sonntagabend aufgrund einer Kohlenmonoxidvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Der Vorfall ereignete sich, als die Frau Kerzen und Holzkohle in ihrem Zimmer anzündete und die Kohle in einem Schälchen brennen ließ. Dies führte zur Bildung von dichtem Rauch, der die Frau in eine kritische Lage brachte. Glücklicherweise wurden keine weiteren Bewohner der Unterkunft im Ortsteil Queck verletzt und es entstand kein Sachschaden, wie op-online.de berichtet.
Kohlenmonoxid (CO) ist ein hochgiftiges Gas, das bei unzureichender Sauerstoffzufuhr beim Verbrennen von Materialien wie Holz, Kohle oder Gas entsteht. Es ist farb- und geruchlos und wird oft als „silent killer“ bezeichnet, da es schwer zu erkennen ist. Jährlich sterben in Deutschland etwa 500 Menschen an Kohlenmonoxidvergiftungen. Die Symptome einer Vergiftung können vom leichten Schwindel bis hin zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen reichen, die in bestimmten Fällen sogar einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen, so t-online.de.
Kohlenmonoxid als ernsthafte Gefahr
Ein vergleichbarer Vorfall ereignete sich bereits 2018 in einer Flüchtlingsunterkunft in Stuttgart, wo zehn Personen, darunter acht Kinder im Alter von 4 bis 19 Jahren, Kohlenmonoxidvergiftungen erlitten. Rettungssanitäter bemerkten beim Betreten des Gebäudes eine erhöhte CO-Konzentration, was zu einer schnellen Evakuierung und der Einrichtung einer Verletztensammelstelle führte. Die Feuerwehr fand im Erdgeschoss drei Gefäße mit glühenden Kohlen, die als Ursache für die Vergiftungen identifiziert wurden. Auch hier war glücklicherweise keine Lebensgefahr für die Betroffenen festzustellen, berichtet stuttgarter-zeitung.de.
Die Gefahr von Kohlenmonoxidvergiftungen ist vor allem in schlecht belüfteten Räumen und bei unsachgemäßer Nutzung von Heizgeräten allgegenwärtig. Kohlenmonoxid gelangt über die Lunge in den Blutkreislauf und blockiert den Sauerstofftransport, was zu Bewusstlosigkeit und Erstickungsgefahr führen kann.
Präventionsmaßnahmen und Erste Hilfe
Um das Risiko von Kohlenmonoxidvergiftungen zu minimieren, sollten CO-Melder in allen Wohnbereichen installiert werden. Diese Geräte warnen bei erhöhten CO-Werten und können Leben retten. Bei Alarm sollte das Gebäude sofort verlassen und die Feuerwehr verständigt werden.
Erste Hilfe bei einer Kohlenmonoxidvergiftung besteht darin, den betroffenen Bereich schnell zu verlassen und frische Luft zu schaffen. Betroffene Personen sollten an einen gut belüfteten Ort gebracht werden, um die Symptome zu lindern. Bei schweren Vergiftungen ist eine Behandlung im Krankenhaus mit reiner Sauerstoffzufuhr erforderlich, was die Bedeutung eines schnellen Handelns unterstreicht.