Der Hintertuxer Gletscher in Tirol, Österreich, gilt als das einzige Ganzjahres-Skigebiet des Landes. Mit einer Eisdicke von bis zu 90 Metern bietet dieser Gletscher sowohl im Winter als auch im Sommer eine Vielzahl von Aktivitäten. So startet die Skisaison in der Regel Ende September und erstreckt sich bis Mai. In dieser Zeit können Besucher bis zu 64 Pistenkilometer in der Ski- und Gletscherwelt Zillertal 3000 genießen. Allerdings musste im Sommer 2024 der Skibetrieb aufgrund geringer Nachfrage ausgesetzt werden, was die Herausforderungen des Alpendtourismus unterstreicht. Der Klimawandel hat auch hier deutlich spürbare Auswirkungen.
Um das Schmelzen des Eises zu verlangsamen, werden Fleece-Matten auf einer Fläche von 60 Fußballfeldern ausgelegt. Diese Maßnahme ist Teil der Anpassungsstrategien, die in den Alpen aufgrund des Klimawandels erforderlich sind. Gletscherforscher Thomas Kurz erklärt, dass die Schrumpfung des Hintertuxer Gletschers sowohl natürlichen Klimaveränderungen als auch menschlichen Einflüssen geschuldet ist. Dies wird auch durch den Schlegeis-Gletscher verdeutlicht, der an seiner Südseite stark geschrumpft ist, während nördliche Gletscher stabil bleiben.
Aktivitäten im Hintertuxer Gletscher
Der Hintertuxer Gletscher hat für Besucher viel zu bieten. Ein besonderes Highlight ist der Natureispalast, ein Höhlensystem, das sich in 3.200 Metern Höhe befindet. Auf geführten Touren können zahlreiche Besucher die faszinierenden geologischen Formationen und einen Gletschersee erkunden. Das Wasser im Gletschersee hat eine Temperatur von minus 0,6 Grad, was eine spannende Erfahrung für Abenteuerlustige darstellt, die auch Eisschwimmen möchten — dabei ist jedoch ein ärztliches Attest erforderlich.
Die Anreise in das Tuxer Tal erfolgt über den Fernzug nach Jenbach, gefolgt von der Zillertalbahn nach Mayrhofen und einem Bus in das Tal. Die Unterkunftsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von Ferienwohnungen über Ferienhäuser bis hin zu Hotels, die den Bedürfnissen der Besucher gerecht werden.
Klimawandel und Alpentourismus
Die Herausforderungen, die der Klimawandel für den Alpentourismus mit sich bringt, sind nicht zu unterschätzen. Laut dem Projekt Vitalpin wird in acht Kapiteln ein umfassender Überblick über den Einfluss des Klimawandels auf den alpinen Lebensraum gegeben. Dabei fließen rund 80 wissenschaftliche Studien und Fachartikel ein. Die Folgen des Klimawandels zeigen sich nicht nur in einem veränderten Wetterbild, sondern auch in einem Rückgang der Schneemengen, was erheblich Auswirkungen auf den Wintertourismus hat. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen Tourismusbetriebe frühzeitig Anpassungsstrategien entwickeln.
Die Analyse der Veränderungen im Alpentourismus verdeutlicht die Notwendigkeit, klimafreundliche Maßnahmen zu implementieren. Angefangen bei Anpassungen im Angebot bis hin zur Reduzierung von Emissionen müssen konkrete Schritte unternommen werden, um den Herausforderungen des Klimawandels entgegenzutreten. Dies sind zentrale Themen, die in einem weiteren Kapitel des Vitalpin-Projekts behandelt werden.
Insgesamt zeigt sich, dass der Hintertuxer Gletscher und die umliegenden Regionen vor großen Herausforderungen stehen, die durch den Klimawandel sowie durch veränderte Besucherströme geprägt sind. Die Kombination aus einzigartigen Angeboten und notwendigen Anpassungen wird dabei entscheidend für den zukünftigen Erfolg des Alpentourismus sein. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Interessierte in den Berichten von Merkur und Vitalpin.