Friedrich Merz feiert heute den 149. Geburtstag des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, auf dem Petersberg bei Bonn. In seiner Festansprache betont Merz seine Ambitionen, als Bundeskanzler in die Fußstapfen Adenauers zu treten und betrachtet die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar 2025 als eine „Richtungsentscheidung“. Dabei zieht er historische Parallelen zu den Wahlen von 1949, 1953 und 1990.
Vor der Feier besuchte Merz das Grab Adenauers und gratulierte anderen Staatsmännern. Während seiner Rede, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung angekündigt wurde, stellte er unter dem Titel „Deutschland – ein verlässlicher Partner für Freiheit, Wohlstand und Sicherheit“ die konservativen Wurzeln der CDU in den Mittelpunkt. Merz hebt hervor, dass Entscheidungen nicht an Demoskopie, sondern an inneren Grundüberzeugungen ausgerichtet werden sollten. Dies ist besonders wichtig in Zeiten, die von Wandel geprägt sind, wie er anmerkt.
Politische Herausforderungen und Vergleiche
Merz sieht Deutschland in einer Umbruchphase. Er zeichnet ein Bild ähnlicher Herausforderungen wie die, die Adenauer in seiner Zeit bewältigen musste, einschließlich der politischen und wirtschaftlichen Unruhen des Kaiserreichs, der Weimarer Republik und der Nazi-Diktatur. Der CDU-Vorsitzende fordert einen grundlegenden Politikwechsel, insbesondere in der Wirtschaft, und betont, dass ein prosperierendes Deutschland die Voraussetzung für Sozial- und Umweltpolitik sei. Freiheit und Sicherheit seien unverzichtbar, und Merz unterstreicht die Notwendigkeit europäischer Eigenverantwortung.
Die sicherheitspolitischen Überlegungen, die Merz anstellt, richten sich auch nach Osten, mit einem besonderen Fokus auf das Baltikum und Polen. “Wir wollen uns verteidigen können, um uns nicht verteidigen zu müssen”, formuliert Merz seine Position in Bezug auf die internationalen Beziehungen. Er spricht die Unwägbarkeiten an, die sich aus dem Ukraine-Konflikt und dem bevorstehenden Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump ergeben. Die Wahl 2025, so meint Merz, wird ähnlich entscheidend sein wie die erste Bundestagswahl 1949, da sie grundlegende politische Weichenstellungen mit sich bringen könnte.
Die Zukunft Deutschlands
Merz fordert alle Beteiligten auf, sich stärker für Wohlstand, Freiheit und Sicherheit einzusetzen. Er erkennt die Gefühle der Ungerechtigkeit im Land und sieht die Notwendigkeit, die Idee einer gerechten Leistungsgesellschaft zu fördern. „Wir müssen uns anstrengen“, so Merz, um den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gerecht zu werden.
„Das politische Jahr 2025 beginnt ziviler, als es 2024 endete“, resümiert Merz und macht deutlich, dass er eine positive Wende anstrebt. Die traditionell gehaltene Feierstunde zu Ehren Adenauers fand im Kontext einer offenbar sich verändernden politischen Landschafte in Deutschland statt, was Merz‘ Auftritt und Aussagen umso bedeutender erscheinen lässt.
Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, unterstützt Merz‘ Ansichten und hebt dessen Nachfolge als CDU-Vorsitzender hervor. In Zeiten, die an Adenauers Zeit erinnern, ruft Merz zur Einigkeit und Entschlossenheit auf und bereitwillig stellt er sich den Herausforderungen, die ihm bevorstehen.
Für weitere Informationen können Sie die Berichte von der Süddeutschen Zeitung, RP Online und ProSieben konsultieren.