Die Überprüfung der Wildbäche im Landkreis Traunstein spielt eine entscheidende Rolle im Hochwasserschutz und der Erhaltung der Natur. Die Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes Traunstein, Walter Hammerdinger, Stefan Hollrieder und Sepp Hauser, sind für die Instandhaltung von Bauwerken und Ufersicherungen zuständig. Diese Bauwerke schützen nicht nur Gebäude und Straßen, sondern auch die Umwelt vor den Gefahren durch Geröll und Totholz. Die Datenbank, die alle Bauwerke erfasst, existiert seit 25 Jahren und wurde vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein initiiert, um eine systematische Überwachung zu ermöglichen.

Am Alplbach in Staudach-Egerndach überprüfen die Experten regelmäßig den Zustand der Schutzbauten, um notwendige Reparaturen zu dokumentieren. Der Alplbach gilt als „ausgebaute Wildbach“, was bedeutet, dass er umfassend umgestaltet wurde, um das Wasser besser zu kontrollieren. Die systematische Erfassung begann bereits 2000 als Pilotprojekt und hat sich als wichtiges Modell für andere Wasserwirtschaftsämter in Bayern etabliert.

Regelmäßige Kontrollen und Datenmanagement

Die Mitarbeiter haben die Aufgabe, jährlich etwa 2500 Bauwerke an 420 Wildbächen zu überwachen. Insgesamt sind in diesem Amtsbereich rund 23.000 Bauwerke erfasst. Laut den Angaben von rosenheim24.de befinden sich über 90% dieser Bauwerke in einem guten oder sehr guten Zustand. Bei den restlichen 10% wird ein Zustandsbericht inklusive eines Sanierungsplans erstellt. Dabei werden Schlüsselbauwerke alle drei Jahre, Hauptverbauungen alle fünf Jahre und Basisverbauungen alle zehn Jahre kontrolliert. Hammerdinger hat umfassende Kenntnisse über die meisten dieser Bauwerke und kennt etwa 22.500 von 23.000.

Die Herausforderung bei dieser Arbeit liegt in den oft schwer zugänglichen Gebieten, was die Überprüfung der Bauwerke erschwert. Doch die Sicherheitsmaßnahmen und die Instandhaltungsprozesse sind unerlässlich, vor allem in Anbetracht der natürlichen Gefahren, die in den Regionen rund um die Alpen lauern.

Natürliche Gefahren und ihre Auswirkungen

Hochwasser, Muren, Steinschlag und andere natürliche Vorgänge sind eine ständige Bedrohung für die Region. Diese „Alpine Naturgefahren“ umfassen verschiedene Gefahrenbereiche, wie Wildbäche und Massebewegungen. Laut wwa-ts.bayern.de können diese Vorgänge gefährlich für Menschen und Eigentum sein. Besonders gefährdete Siedlungen befinden sich oft in Talauen und Schwemmkegeln von Wildbächen, was die Notwendigkeit verstärkt, gefährdete Zonen zu meiden, um Leben und Gesundheit zu schützen.

Umfangreiche Schutzmaßnahmen sind daher erforderlich. Der Schutzwald spielt hierbei eine zentrale Rolle. Inbesondere ist die Renaturierung und Pflege der Schutzwälder wichtig, um gegen die verschiedenen Naturgefahren wie Lawinen und Hochwasser gewappnet zu sein. Laut lwf.bayern.de erfüllen 90% der Schutzwälder in den Bayerischen Alpen ihre Funktion, während 10% der Wälder Herausforderungen darstellen, die angegangen werden müssen.

Langfristige Strategien für den Hochwasserschutz

Die bayerische Staatsregierung investiert seit über 30 Jahren in ein Schutzwaldsanierungsprogramm, um den Risiken durch Naturgefahren besser zu begegnen. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig in Zeiten des Klimawandels, der die Waldschäden potenziell verstärken könnte. Ein präventiver Ansatz, wie die „Bergwaldoffensive“, betont die Notwendigkeit der Zusammenarbeit aller Institutionen und die Wichtigkeit der langfristigen Pflege der Wälder.

Das „Integrale Schutzwaldmanagement“ entwickelt ein neues Konzept, das die Daten zu alpinen Naturgefahren in einem umfassenden Rahmen integriert. Ziel ist es, die Entscheidungen und Handlungen im Umgang mit Naturgefahren zu verbessern und die institutionelle Zusammenarbeit zu fördern. Solche integrativen Ansätze sind entscheidend, um den Herausforderungen durch Hochwasser und andere Gefahren in der Alpenregion effektiv zu begegnen.