In Worpswede finden derzeit Feierlichkeiten zu den 150. Geburtstagen namhafter Künstler statt, die ein bedeutendes kulturelles Erbe repräsentieren. Zu diesem Anlass organisieren die Worpsweder Museen eine Dauerausstellung zu Paula Modersohn-Becker von Juni 2025 bis März 2026. Die Ausstellung trägt den Titel „Paula Modersohn-Becker und ihre Weggefährtinnen – Der unteilbare Himmel“.
Paula Modersohn-Becker, geboren am 8. Februar 1876 in Dresden und gestorben am 20. November 1907 in Worpswede, war zu Lebzeiten als eigenständige Künstlerin kaum wahrgenommen und musste sich außerhalb des etablierten Kunstbetriebs behaupten. In Worpswede freundete sie sich mit Künstlerinnen wie Clara Westhoff und Martha Vogeler an und verbrachte zudem Zeit in Paris, um ihre künstlerische Entwicklung voranzutreiben.
Die Ausstellung und ihre Themen
Die Ausstellung wird in den vier Worpsweder Museen – Barkenhoff, Große Kunstschau, Kunsthalle und Haus im Schluh – gezeigt und thematisiert das Leben und Werk von Paula Modersohn-Becker sowie ihrer Weggefährtinnen. Werke der Künstlerin Anahita Razmi werden in die Ausstellung integriert, um die Verbindung zur Gegenwart und das Thema Gleichberechtigung aufzugreifen. Darüber hinaus wird das künstlerische und persönliche Werden von Paula Modersohn-Becker und Clara Westhoff im Barkenhoff präsentiert, während die Große Kunstschau die Lebenswege von Künstlerinnen um 1900 beleuchtet. In der Worpsweder Kunsthalle wird das Leben von Ottilie Reylaender im Mittelpunkt stehen, und das Haus im Schluh widmet sich der künstlerischen Arbeit von Martha Vogeler.
Um Paula Modersohn-Becker bereits vor ihrem 150. Geburtstag in 2026 zu ehren, beginnen die Vorbereitungen für die Ausstellung in 2025. Dazu wurden erste Leihgaben-Anfragen gestellt. Einige ihrer Werke waren bereits 2024 in New York und Chicago zu sehen. Zusätzlich wird ein Kinofilm über Paula Modersohn-Becker produziert, um die Zeitenwende-Trilogie abzuschließen. Das „Zeitenwende“-Projekt der Worpsweder Museen thematisiert Kunst und Kultur in Zeiten von Umbruch und Krise und zieht sich bis 2027. Es umfasst auch die 150. Geburtstage von Heinrich Vogeler (2022) und Bernhard Hoetger (2024) sowie den 100. Geburtstag der Großen Kunstschau (2027).
Paula Modersohn-Becker im ehemaligen Wohnhaus
Im ehemaligen Wohnhaus des Künstlerehepaares Modersohn wird Paula Modersohn-Becker ebenfalls ausgestellt. Diese Schau bietet Einblicke in das Leben der Künstlerin sowie ihres Mannes Otto Modersohn. Thematischer Schwerpunkt sind dabei Werke von Paula Modersohn-Becker aus der frühen Worpsweder Zeit sowie Gemälde, die unter dem Einfluss ihrer Reisen nach Paris entstanden sind. Der Raum beinhaltet auch eine Foto-Dokumentation und ein teilweise rekonstruiertes Wohnzimmer, das an die Zeit um 1900 erinnert.
Otto Modersohn erwarb das Wohnhaus 1897 und lebte zunächst dort mit seiner ersten Frau Helene, die 1900 verstarb. Ein Jahr nach Helens Tod heiratete Otto erneut. Mit Paula Modersohn-Becker zog ein neuer Geist in das Haus ein; sie führte eine moderne Künstlerehe. Trotz ihrer Begeisterung für Paris kehrte Paula Modersohn-Becker immer wieder nach Worpswede zurück, um schließlich 1907, kurz nach der Geburt ihrer Tochter Tille, im Alter von 31 Jahren zu sterben.
Für weitere Informationen zu dieser bedeutenden Ausstellung besuchen Sie Weser-Kurier und Museum Modersohn.