Am 26. Januar 2025 steht die Bürgermeisterwahl in Tann im Kreis Fulda an. Der amtierende Bürgermeister Mario Dänner tritt nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl an, was den Weg für vier zugelassene Kandidaten freimacht. Unter ihnen sind Matthias Gelbe, Michael Conrad, Reinhard Hofmann und Stefan Bohn.

Matthias Gelbe, 44 Jahre alt, ist parteiunabhängig und war zuvor Stadtverordneter für die SPD. Michael Conrad, 63 Jahre und Jurist, kandidiert für die CDU und plant, nach Tann zu ziehen. Reinhard Hofmann, 70 Jahre alt, kandidiert ebenfalls parteilos und vertritt die Ansichten der Reichsbürgerszene. Er wurde 2019 wegen Beleidigung und Amtsanmaßung verurteilt. Stefan Bohn ist parteilos und stammt aus Tann.

Wahlforum und öffentliche Diskussion

Anlässlich der Bürgermeisterwahl wird am 21. Januar 2025 um 19:30 Uhr in der Stadthalle Tann ein FZ-Wahlforum stattfinden. Die drei bestätigten Kandidaten Gelbe, Conrad und Hofmann stellen sich den Fragen des Lokalredakteurs Rainer Ickler. Das Publikum hat die Möglichkeit, ebenfalls Fragen zu richten. Für die Teilnahme am Forum ist eine Anmeldung erforderlich; Abonnenten erhalten zwei kostenlose Eintrittskarten, während Nicht-Abonnenten acht Euro zahlen müssen. Die Veranstaltung zielt darauf ab, die Ideen und Vorstellungen der Kandidaten für die Zukunft Tanns sowie Themen wie Kommunalfinanzen und Visionen für die Stadt zu diskutieren und dauert etwa zwei Stunden.

Reinhard Hofmann, der von der Reichsbürger-Szene zugerechnet wird, sieht sich selbst jedoch nicht als klassischen Reichsbürger, sondern als „Freiheitsdenker“. Er fordert mehr Bürgerbeteiligung und Volksentscheide zu wichtigen Themen, während er glaubt, dass die Bundesrepublik Deutschland kein souveräner Staat sei. Diese Ansichten könnten beim Wahlforum zur Diskussion stehen, wo auch Jörg Witzel, Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung, Bedenken geäußert hat, dass es „schräg“ sei, einen Reichsbürger als Bürgermeister zu wählen. Trotz seiner vor fünf Jahren erfolgten Verurteilung hindert Hofmann dies nicht daran, seine Kandidatur anzutreten, für die er 34 Unterstützer-Unterschriften benötigte.