Der Maschinenbauer Heller aus Nürtingen, Baden-Württemberg, sieht sich aufgrund eines markanten Auftragsrückgangs mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Gegründet im Jahr 1894, war das Unternehmen lange Zeit ein zentraler Anbieter für die Automobilindustrie. Doch durch die aktuellen Schwierigkeiten in der Branche sind die Auftragszahlen bei Heller stark eingebrochen, was die Geschäftsführung dazu veranlasst, personelle Konsequenzen zu planen.
Im Rahmen dieser Maßnahmen sollen rund 240 Stellen am Stammsitz in Nürtingen abgebaut werden. Diese Informationen wurden Mitte Dezember 2024 in einer Betriebsversammlung, an der die Geschäftsführung, der Betriebsrat und Vertreter der IG Metall beteiligt waren, bekannt gegeben. Derzeit beschäftigt Heller circa 2.600 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 588,3 Millionen Euro.
Geplante Umstrukturierungen und Überlegungen zur Zukunft
Thorsten Schmidt, der CEO von Heller, kündigte eine Dezentralisierung des Unternehmens an, um insgesamt schneller auf die Marktveränderungen reagieren zu können. Der Fokus soll verstärkt auf Universalmaschinen gelegt werden, um den Rückgang im Bereich der großen Anlagen für die Automobilindustrie abzufedern. In den kommenden Wochen sind weitere Verhandlungen über den Umfang des geplanten Stellenabbaus angesetzt.
Bereits im November 2024 wurde in Reaktion auf die schwierige Lage Kurzarbeit eingeführt. Heller hatte zudem in der Vergangenheit, im Jahr 2021, den Abbau von bis zu 250 Stellen in Aussicht gestellt, konnte diese Maßnahme jedoch durch einen Tarifvertrag mit der Einführung einer 4-Tage-Woche und Kurzarbeit abwenden. Derzeit steht das Unternehmen vor einem großflächigen Umbruch, der unter anderem auch eine Veränderung der Organisationsstruktur vorsieht, um zukünftig besser auf die Bedürfnisse des Marktes eingehen zu können.