Das im Dezember 2024 abgeschlossene Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay hat in der Region Miesbach Besorgnis unter den Landwirten ausgelöst. Die Bauern befürchten sinkende Erzeugerpreise und einen unfairen Wettbewerb, der sich aus diesem Abkommen ergeben könnte. Insbesondere die kleinstrukturierte Landwirtschaft fühlt sich im Rahmen des Abkommens nicht ausreichend berücksichtigt.
Der Bayerische Bauernverband (BBV) sowie andere Vertreter aus der Region haben bereits einen Brief an die Bundestagsabgeordneten verfasst. In diesem Schreiben wird die Forderung nach einer Angleichung der Standards für Importe an die heimischen Bedingungen erhoben, insbesondere in Bezug auf Tierschutz, Fütterung, Haltung und Schlachtbedingungen. Zudem bestehen Bedenken hinsichtlich der Verwendung nicht zugelassener Pflanzenschutzmittel in den Mercosur-Ländern.
Politische Reaktionen auf das Abkommen
Alexander Radwan, Bundestagsabgeordneter der CSU, sieht das Abkommen als wichtigen Schritt zur Verringerung der Abhängigkeit von anderen Ländern. Er fordert jedoch auch mehr Transparenz sowie den Abbau von Bürokratie für die heimischen Bauern. Radwan betont, dass er nicht beabsichtige, alle Tier- und Umweltschutzstandards abzuschaffen.
Im Gegensatz dazu äußert sich Karl Bär von den Grünen kritisch zu dem Abkommen und betrachtet es als umweltschädlich. Er fordert einheitliche Standards in Lateinamerika und hat angekündigt, gegen die Ratifizierung des Abkommens zu stimmen, sofern keine Regelungen zur Entwaldung und zu entsprechenden Maßnahmen getroffen werden. Bär hebt hervor, dass die Umwelt und die heimische Landwirtschaft nicht geopolitischen Interessen untergeordnet werden sollten.
Zusätzliche Informationen zu diesem Thema sind in einem Faktenblatt des BLHV zu finden, das umfassende Details über die Auswirkungen des Mercosur-Abkommens bietet, wie BLHV berichtete.
Für weitere Informationen zu den Bedenken der Landwirte und den politischen Debatten rund um das Freihandelsabkommen, siehe auch den Artikel auf Merkur.de.