Am 2. Januar 2025 ereignete sich ein schwerer Unfall am Bahnübergang in Eitzing, im Gemeindegebiet von Stephanskirchen. Ein Auto wurde von einem Zug erfasst, was einen umfangreichen Einsatz von Rettungskräften nach sich zog. Die Bayerische Regiobahn (BRB) teilte mit, dass der Streckenabschnitt der RE5 zwischen Rosenheim und Bad Endorf vollständig gesperrt wurde. Die Sperrung soll voraussichtlich bis Freitag, den 3. Januar, gegen 2.30 Uhr, andauern.
Aufgrund des Unfalls kam es zu erheblichen Verspätungen und Zugausfällen in beide Richtungen. Ein Schienenersatzverkehr konnte nicht eingerichtet werden. Der genaue Unfallhergang sowie die Anzahl möglicher verletzter Personen sind derzeit unklar.
Unfälle an Bahnübergängen
Wie die TÜV NORD Group berichtete, sind Unfälle an Bahnübergängen ein oft unterschätztes Risiko. Tragische Vorfälle in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen verdeutlichen die Gefahren: In Nordrhein-Westfalen wurde ein Scooterfahrer von einer Bahn erfasst und tödlich verletzt, während in Niedersachsen eine Postautofahrerin lebensgefährlich und ein Traktorfahrer schwer verletzt wurden. Der Leiter Bahntechnik bei TÜV NORD, Stefan Pöting, hob hervor, dass jeder dritte Unfall aus der Sicht der Bahn an einem Bahnübergang passiert, aus der Sicht des Straßenverkehrs jedoch weniger als jeder hundertste.
Eine Studie des Internationalen Eisenbahnverbandes UIC zeigt, dass 27% aller Zugunfälle an Bahnübergängen passieren, bei Unfällen mit Todesfolge sind es sogar 98%. Pöting betont die Notwendigkeit, die Zahl schwerer Unfälle an diesen Übergängen zu senken und warnt vor den langen Bremswegen von Zügen. Ein Nahverkehrszug benötigt bei Tempo 160 etwa 700 Meter zum Stehen, selbst bei einer Gefahrenbremsung. Die Technik wie Schranken oder Warnlichter kann die Sicherheit an Bahnübergängen erhöhen, doch das Risiko, einen Bahnübergang zu überqueren, wird oft unterschätzt.
Pöting rät, lieber zu spät ans Ziel zu kommen, als ein Risiko einzugehen, und betont die Bedeutung von Aufklärung zur Erhöhung der Sicherheit. Die Frustration über lange Wartezeiten vor geschlossenen Schranken kann das Risikobewusstsein der Verkehrsteilnehmer beeinträchtigen.
Für weitere Informationen zu Schwerunfällen an Bahnübergängen verweisen wir auf die Berichte von Rosenheim24 und TÜV NORD.