Im Jahr 1974 nahm die Stadt Rosenheim am Wettbewerb „Spiel ohne Grenzen“ teil, einem europaweiten Wettkampf, bei dem verschiedene Städte gegeneinander antreten. Diese Teilnahme wird nun in einer umfassenden 140-seitigen Dokumentation gewürdigt, die von Richard Horner, dem damaligen Cheftrainer der Rosenheimer Mannschaft, herausgegeben wurde. Die Dokumentation bietet einen detaillierten Einblick in die Bewerbungsphase, die im Februar 1972 begann, und dokumentiert die Ereignisse bis zum Europaendspiel im holländischen Leiden im September 1974. Im Rahmen dieser Dokumentation wurden Ausschnitte aus über 20 in- und ausländischen Zeitungen und Illustrierten gesammelt.

In der Zeit vor der Teilnahme wurde die Rosenheimer Mannschaft, bestehend aus zehn männlichen und zwei weiblichen Teilnehmern, zunächst in der Luitpoldhalle zusammengestellt. Richard Horner übernahm das Training, während Hans Baumann die Organisation leitete. Voraussetzungen für die Teilnehmer waren neben körperlicher Kondition auch Reaktionsschnelligkeit und Geschicklichkeit. Am 21. April 1974 fand die nationale Vorrunde in Rheinhausen statt, die für den Erfolg der Mannschaft entscheidend war, da sie einen Monat später Deutschland in Belgien bei der internationalen Runde vertreten sollten.

Emotionale Teilnahme und bleibende Erinnerungen

Die Teilnahme von Rosenheim an „Spiel ohne Grenzen“ war nicht nur ein Wettbewerb, sondern auch ein emotionales Erlebnis für die Stadt. Am Ende belegte das Team den vierten Platz, was als gute Werbung für Rosenheim angesehen wurde. Während der Übertragung des Wettbewerbs herrschte in der Stadt eine ruhige Atmosphäre, und ein Sonderzug wurde organisiert, allerdings wurde dieser nur spärlich genutzt. Die erste Dokumentation über die Teilnahme wurde in einer feierlichen Übergabe an Oberbürgermeister Dr. Albert Steinbeißer und Bürgermeister Dr. Michael Stöcker überreicht, die von allen Teilnehmern unterschrieben war.

Zusätzlich zur Dokumentation besitzt das Stadtmuseum von Rosenheim diverse Erinnerungsstücke aus dieser Zeit, darunter ein Laiberl, ein T-Shirt, zwei Pokale und die berühmte bewegliche Holzfigur „Joker“, die von Richard Horner 2009 übergeben wurden. Die Dokumentation des Wettbewerbs fand sich im Nachlass des Journalisten und Pressefotografen Werner Krämer.

Für weitere Informationen über die Geschehnisse rund um „Spiel ohne Grenzen“ in Rosenheim im Jahr 1974 bietet mangfall24.de umfassende Einblicke, während zusätzliche Details zur Stadtgeschichte in den 1970er Jahren auf stadtarchiv.de zu finden sind.