Gerhard Paschek, 49 Jahre alt, aus Leoben in der Steiermark, hat die Position des Betriebsleiters im Salzbergwerk Berchtesgaden übernommen. Er tritt die Nachfolge von Montserrat Cort Montagut an, die drei Jahre in dieser Funktion tätig war. Paschek bringt fast 19 Jahre Erfahrung als Betriebsleiter des Grafitbergwerks Kaisersberg mit, wo sein Großvater als erster Vorarbeiter arbeitete.
Die Prägung durch das bergmännische Brauchtum seiner Heimat am Erzberg spielt für Paschek eine zentrale Rolle. Er absolvierte ein Studium des Maschinenbaus und der Metallurgie an der Montanuniversität Leoben, wobei er sich auf Rohstoff-Ingenieurwesen spezialisierte. Für seine Diplomarbeit lebte er zeitweise in Montreal, Kanada, bevor er in seine Heimat zurückkehrte. Seine erste Arbeitsstelle war im Grafitbergbau Kaisersberg, wo er für die Koordination aller Abläufe und Prozesse verantwortlich war. Nun wird er ähnliche Aufgaben im Salzbergwerk Berchtesgaden übernehmen, zusätzlich zu der Organisation von Tourismus und Sicherheit.
Beruflicher Werdegang und neue Herausforderungen
Vor seiner aktuellen Position arbeitete Paschek fast ein Jahr bei Imerys Talc Austria, einem internationalen Unternehmen. Er sieht viele Parallelen zwischen der Steiermark und Berchtesgaden und plant, weiterhin in den Bergen zu leben. Momentan wohnt er in Bayerisch Gmain, während seine Familie im kommenden Sommer nachziehen soll.
Das Salzbergwerk Berchtesgaden hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1816 zurückreicht. Damals erhielt der Königlich Bayerische Salinenrat Georg von Reichenbach den Auftrag zur Planung der Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Am 22. Dezember 1817 floss die erste Berchtesgadener Sole in hölzernen „Deicheln“, also Holzrohren, nach Bad Reichenhall. Die Soleleitung hat eine Länge von 29 km und überwund auch erhebliche Höhenunterschiede mit speziellen Wassersäulenhebemaschinen.
Die Reichenbachpumpe, eine geniale Konstruktion, pumpt die Sole bei Ilsank 356 Meter bergauf. Diese Soleleitung war bis zum 19. Februar 1927 ununterbrochen in Betrieb. Eine der 14 Tonnen schweren Bronze-Pumpen kann im Salzbergwerk Berchtesgaden besichtigt werden, während eine weitere in der Alten Saline in Bad Reichenhall steht. Der Verlauf der alten Soleleitung lässt sich auf einem Wanderweg von Berchtesgaden nach Ramsau nachvollziehen, was die historische Bedeutung dieses Erbes unterstreicht.