In der Silvesternacht 2025 kam es in Lübeck und Kiel zu mehreren Übergriffen auf Polizei und Feuerwehr. Insgesamt registrierte die Polizei mindestens sieben Vorfälle, in denen Einsatzkräfte angegriffen wurden. Bei den Vorfällen in Lübeck wurden zwei Feuerwehrleute an der Marienbrücke mit Böllern beworfen und leicht verletzt. Die Täter sind bislang unbekannt.
Im Stadtteil Eichholz behinderten zahlreiche Personen die Rettungsmaßnahmen, indem sie Müllcontainer und andere Gegenstände in Brand setzten. Über 50 Personen beschossen Einsatzkräfte sowie Passanten mit Feuerwerkskörpern. Glücklicherweise wurden keine Verletzten gemeldet. Ein 18-jähriger Lübecker wurde von der Polizei vorläufig festgenommen.
Einsätze in Kiel und weitere Vorfälle
In Kiel wurden etwa 50 bis 60 Personen mobilisiert, um einen Rettungseinsatz zu stören. Die Polizei setzte in einem Notfall einen Diensthund und Pfefferspray ein, um einen Notarzt zu unterstützen, der einen 35-Jährigen behandeln sollte, der einen Herzinfarkt erlitten hatte. Zu dem Notarzteinsatz wurden zwei Streifenwagen zur Absicherung entsandt, insgesamt waren sieben Streifenwagen und 26 Polizisten vor Ort. Neben den Vorfällen in Lübeck und Kiel wurden auch im Kreis Stormarn zwei Polizeibeamte leicht verletzt. Auch in Steilshoop kam es zu Angriffen auf Einsatzkräfte.
Die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack (CDU), verurteilte die Angriffe auf die Einsatzkräfte in Lübeck und Kiel. Landesbrandmeister Jörg Nero sprach sich ebenfalls für einen respektvollen Umgang mit Feuerwehr- und Polizeikräften aus und stellte fest, dass die Feuerwehren im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Einsätze hatten. Ein Großbrand im Kreis Rendsburg-Eckernförde und erhebliche Herausforderungen für die Einsatzkräfte wurden ebenfalls vermeldet. Trotz dieser Vorfälle feierten tausende Menschen friedlich am Hafen und auf der Reeperbahn.
Diese Vorfälle sind Teil eines größeren Problems, das bundesweit für Besorgnis sorgt. Wie br.de berichtete, warnen Polizei und Feuerwehr in Berlin vor dem Missbrauch von Feuerwerksprodukten. Ein Video mit dem Appell an die Bevölkerung fordert zur Rücksichtnahme auf und bittet darum, Einsatzkräfte nicht mit Böllern oder Schreckschusswaffen zu beschießen. Vorfälle aus dem vergangenen Jahr hatten bundesweit Empörung ausgelöst, als Einsatzkräfte massiv angegriffen wurden. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) rechnet mit weiteren Ausschreitungen zu Silvester und appelliert an die Politik, härtere Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewaltexzessen zu ergreifen.