In einer Informationsveranstaltung in der Volkshochschule Erding erläuterte Herbert Maier vom Verein Energiewende Erding die Vorteile von Balkon-Solaranlagen. Rund 20 Interessierte nahmen teil, um sich über die Möglichkeiten der Stromgewinnung aus Sonnenenergie zu informieren.

Balkon-Kraftwerke erfordern eine vergleichsweise geringe Investition von etwa 500 bis 600 Euro für eine Selbstmontage und können jährlich etwa 800 Kilowattstunden Strom erzeugen. Dies führt zu einer möglichen Kostenersparnis von 100 bis 200 Euro pro Jahr, wobei sich die Anschaffungskosten nach etwa drei bis fünf Jahren amortisieren können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Systeme nicht ausreichen, um einen gesamten Haushalt mit Strom zu versorgen, sondern lediglich zur Grundlast beitragen.

Technische Aspekte und wichtige Empfehlungen

Das Nutzungsverhalten sollte auf die Sonnenzeiten abgestimmt werden, um die Effizienz zu maximieren. Maier betonte die Bedeutung der Qualität der Anlage, um spätere Probleme zu vermeiden. Photovoltaik-Paneele müssen optimal zur Sonne ausgerichtet sein, um Schattenwurf zu minimieren.

Die Montage muss dem Vermieter mitgeteilt werden, wobei eine Ablehnung aus optischen Gründen nicht zulässig ist. Zusätzlich ist eine Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur erforderlich. Die notwendigen Komponenten umfassen 1-2 Photovoltaik-Module, einen Wechselrichter, Netzkabel und eine Außensteckdose. Dabei sollte der Wechselrichter im Keller installiert werden, da er automatisch abschaltet, wenn kein Stromnetz erkannt wird. Zudem empfiehlt sich der Einsatz eines Sicherungskastens mit Fehlerstrom- und Leitungsschutzschaltern, sowie eine solide Befestigung der Teile am Balkon, um Windlasten zu berücksichtigen. Eine Privathaftpflichtversicherung wird ebenfalls angeraten, da qualitativ hochwertige Anlagen eine Lebenserwartung von etwa 20 Jahren haben.

[EcoFlow] berichtete über die Änderungen, die ab 2025 für Balkonkraftwerke in Kraft treten. Laut dem neuen Solarpaket I dürfen diese Anlagen keine Ausgangsleistung von 2000 Watt erreichen, die Solarpanels dürfen jedoch bis zu 2000 Watt erreichen. Die maximale Leistung für Balkonkraftwerke wird von 600 Watt auf 800 Watt erhöht. Die Wechselrichter werden die Leistung drosseln, wenn mehr als 800 Watt produziert werden.

Weitere Änderungen ab 2025 umfassen die ausschließliche Registrierung im Marktstammdatenregister, was die Notwendigkeit der Anmeldung beim Netzbetreiber obsolet macht. Die installierte Modulleistung darf bis zu 2000 Watt Peak (Wp) betragen. Auch bei den Zähleranforderungen gibt es Erleichterungen, da die Nutzung vorhandener Zähler und rückwärtslaufende Zähler zugesetzt wird. Zukünftig ist auch die Verwendung herkömmlicher Schuko-Steckdosen möglich.

Von der Mehrwertsteuerbefreiung auf Solarprodukte bis 2026 können Verbraucher 19 % beim Kauf sparen. Um die Effizienz von bestehenden Balkonkraftwerken zu erhöhen, sollten Nutzer ein Upgrade auf 800 Watt und die Anschaffung eines smarten Wechselrichters mit App-Steuerung in Betracht ziehen. Zudem wird empfohlen, in eine Solarbatterie zu investieren, um den Eigenverbrauch zu erhöhen, sowie regelmäßig die Leistung des Balkonkraftwerks auf Verschmutzungen oder Beschädigungen zu überprüfen.

Für weitere Informationen über den Vortrag kann der Artikel auf Merkur nachgelesen werden, während die Änderungen bezüglich Balkonkraftwerken auf EcoFlow detailliert beschrieben sind.