Im Donnersbergkreis wird auf die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Demenzerkrankungen hingewiesen. Viktoria Ginkel, Koordinatorin des Demenznetzwerks Donnersbergkreis, betont, dass Demenzerkrankungen sowohl schleichend als auch plötzlich auftreten können. Zu den typischen Symptomen zählen Gedächtnisprobleme sowie Schwierigkeiten mit komplexen Abläufen. Diese Symptome können auch auf Depressionen hindeuten, daher ist eine ärztliche Abklärung dringend erforderlich.
Ginkel empfiehlt Angehörigen, Auffälligkeiten ernst zu nehmen und frühzeitig einen Hausarzt aufzusuchen. Der Hausarzt, Neurologe oder Psychiater können Tests zur Demenzdiagnose durchführen. Eine wichtige Anlaufstelle in der Region ist die Gedächtnisambulanz des Pfalzklinikums in Kaiserslautern, die erste Hinweise auf mögliche Demenzerkrankungen liefert, auch wenn die Tests nicht alle Schweregrade abdecken.
Demenzformen und -verlauf
Demenzerkrankungen werden in primäre und sekundäre Formen unterteilt. Zu den primären Demenzen zählen Erkrankungen wie Alzheimer und vaskuläre Demenz, während sekundäre Formen durch äußere Faktoren, wie Tumoren oder Vitaminmangel, verursacht werden können. Wesensveränderungen bei betroffenen Personen können Rückzug oder Enthemmung sowie unangebrachte Kommentare umfassen.
Nach der Diagnose ist es wichtig, eine Patientenverfügung zu erstellen und das persönliche Umfeld in den Prozess einzubeziehen. Angehörige sehen sich emotionalen Verlusten und Herausforderungen im Umgang mit den Symptomen gegenüber; deshalb werden im Donnersbergkreis Schulungen für pflegende Angehörige angeboten. Die Krankheit ist in der Regel nicht heilbar, jedoch können präventive Maßnahmen wie Gewichtsmanagement, die Pflege sozialer Kontakte und regelmäßige sportliche Aktivitäten dazu beitragen, das Risiko einer Erkrankung zu minimieren. Der Verlauf der Demenz kann im Allgemeinen verlangsamt werden, wobei bei sekundären Demenzen in bestimmten Fällen Heilungschancen bestehen.
Die Telefonsprechstunde mit Viktoria Ginkel findet am Freitag, 3. Januar, von 11 bis 13 Uhr unter der Nummer 06352 703524 statt. Darüber hinaus startet am 13. Februar 2025 eine Schulungsreihe mit dem Titel „Hilfe beim Helfen“ für pflegende Angehörige. Kostenfreie Anmeldungen sind bei Ginkel unter 06381 920 980 oder per E-Mail möglich. Weitere Informationen zu Selbsthilfegruppen sind bei den Pflegestützpunkten in Lauterecken-Wolfstein, Kusel und Brücken erhältlich.
Demenz ist ein Syndrom, das durch einen Verlust des Kurzzeitgedächtnisses sowie Einschränkungen in der Kommunikation und im Denken gekennzeichnet ist. Die Symptome müssen über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten bestehen bleiben und sich verstärken, um als Demenz klassifiziert zu werden. Es gibt verschiedene Demenzformen, wobei Alzheimer die häufigste ist und über 60% der Fälle ausmacht. Das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt mit dem Alter, insbesondere ab 65 Jahren.
Die Diagnose erfolgt in mehreren Schritten: durch Patientengespräche, körperliche Untersuchungen, spezielle Demenztests und gegebenenfalls Bildgebungsverfahren wie MRT oder CT. Die Behandlung zielt darauf ab, den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Angehörige benötigen Unterstützung, um mögliche Überforderungen zu vermeiden und die Pflege der Erkrankten zu erleichtern, insbesondere da Inkontinenz im Verlauf der Erkrankung häufig auftreten kann.
Die Lebenserwartung nach einer Demenzdiagnose variiert je nach Form: Bei Alzheimer liegt sie zwischen 1,5 und 8,5 Jahren, während sie bei vaskulärer Demenz zwischen 1,4 und 6 Jahren schwankt. Die häufigste Todesursache bei Demenz ist Lungenentzündung, was die Notwendigkeit einer adäquaten Unterstützung und Pflege unterstreicht.
Für weitere Informationen über Demenz und dessen Symptome besuchen Sie pflege.de.
Zusätzliche Details zur Telefonsprechstunde und Schulungen finden Sie unter rheinpfalz.de.