Die Stadt Starnberg und das örtliche Tierheim haben Pläne für die Schaffung einer Schutzzone rund um das Tierheim für den Jahreswechsel 2025 gefasst. Ziel dieser Initiative ist es, ein Verbot von Feuerwerk in der Schutzzone zu erlassen, um den Stress bei den Tieren zu reduzieren. Immer wieder zeigen sich verschiedene Tiere im Tierheim besorgt und leiden unter Stresssymptomen, wie Durchfall, Erbrechen sowie übermäßigem Bellen, besonders während der Silvesternacht.
Obwohl der Antrag auf die Schutzzone 2024 im Stadtrat Unterstützung fand, konnte er aufgrund eines zu geringen Zeitrahmens und hoher rechtlicher Hürden nicht abgestimmt werden. Um dennoch die Stressauswirkungen auf die Tiere zu dokumentieren, wird aktuell eine umfassende Untersuchung durchgeführt, bei der eine Tierärztin hinzugezogen wird, um die gesundheitlichen Folgen für die Tiere zu belegen. Im Tierheim leben etwa 30 Katzen, 20 Hunde sowie viele kleinere Tiere.
Vorschläge und Maßnahmen zur Stressreduktion
Bürgermeister Patrick Janik plant, ein geräuschreduziertes Feuerwerk zu ermöglichen und appelliert an die Bürger, Rücksicht auf die Tiere zu nehmen. Ein Vorschlag beinhaltet eine 500 Meter breite Bannmeile um das Tierheim. Während der Silvesternacht werden zwei Mitarbeitende des Tierheims anwesend sein, um die Tiere zu betreuen. Zu den Vorbereitungen zählen die Simulation von Knallgeräuschen und das Abspielen von Entspannungsmusik.
Zusätzlich bittet Claudia Bläser vom Tierschutzverein eindringlich um Rücksichtnahme auf Haus- und Wildtiere während der Silvesternacht. Besonders alarmierend ist, dass in der Vergangenheit jährlich Fundhunde abgegeben werden, die während der Silvesterknallerei weggelaufen sind.
Darüber hinaus empfiehlt der Tierschutzbund umfassende Vorbereitungen für ein entspanntes Silvester für Haustiere. Dazu gehört das Schaffen von Rückzugsorten mehrere Wochen vor dem Jahreswechsel, die vom Lärm abgewandt sind. Diese Rückzugsorte sollten geschützt sein, etwa in Form von abgedunkelten Räumen oder gemütlichen Höhlen.
Die Gewöhnung der Haustiere an Geräusche, beispielsweise durch spezielle Geräusch-CDs oder Apps mit Feuerwerksgeräuschen, spielt eine wichtige Rolle. Die Geräusche sollten anfangs in geringer Lautstärke abgespielt und allmählich gesteigert werden. Eine positive Verknüpfung durch Futter oder gemeinsames Spiel kann ebenfalls unterstützend wirken. Für Hunde ist es wichtig, während des Trainings entspannt zu bleiben. Bei Fragen zu Verhaltensauffälligkeiten sollten Tierärzte oder Tierärztinnen kontaktiert werden, die auf Verhalten spezialisiert sind.
Es ist jedoch zu beachten, dass es keine Erfolgsgarantie für die Desensibilisierung gibt. Bei panischen Tieren während der Silvestertage empfiehlt es sich, rechtzeitig mit einem Tierarzt über die Möglichkeit von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten zu sprechen, wobei diese nur bei Bedarf eingesetzt werden sollten und kein Ersatz für das Geräuschtraining sind.