In einer dringlichen Rückrufaktion wurde der Weichkäse „Großer Stinker“ des österreichischen Herstellers Wilder Käser aufgrund einer möglichen Listerienkontamination zurückgerufen. Diese Maßnahme betrifft die Chargennummer 4205 mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 25. Dezember 2024. Der Käse wurde ausschließlich auf dem Weihnachtsmarkt in Goslar (Niedersachsen) durch den Händler Jens Kühnast, der unter dem Namen „Der Tiroler“ auftritt, verkauft. Listerien sind Bakterien, die sich in feuchter Umgebung vermehren und auch bei niedrigen Temperaturen überleben können, und werden häufig über kontaminierte Lebensmittel, insbesondere von tierischen Produkten wie Rohmilchkäse, Fleisch und Fisch, übertragen.
Die Infektionen mit Listerien, auch bekannt als Listeriose, sind für die meisten gesunden Menschen meist harmlos. Jedoch stellen sie eine ernsthafte Gefahr für schwangere Frauen, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem dar. Zu den möglichen Folgen einer Listerien-Infektion zählen Blutvergiftungen, Hirnhautentzündungen und gastrointestinale Beschwerden, zu denen auch Durchfall und Fieber gehören können. Die Inkubationszeit für gastrointestinale Beschwerden kann von wenigen Stunden bis zu sechs Tagen variieren, während schwerwiegendere Verläufe ein bis 14 Tage nach dem Verzehr auftreten können. Bei schwangeren Frauen kann die Inkubationszeit sogar bis zu 67 Tage betragen.
Gesundheitliche Risiken und Handlungsempfehlungen
Die Symptome einer Listerien-Infektion können einschließlich Muskelschmerzen und neurologischer Ausfälle auftreten. Schwangere Frauen sind besonders gefährdet, da milde Symptome vorliegen können, die jedoch ernsthafte Risiken für das ungeborene Kind darstellen, einschließlich Frühgeburten und Totgeburten. Listerien können Lebensmittel während der Produktion, durch Umweltverunreinigungen oder nachträgliche Kontamination erreichen und stellen somit ein ernstzunehmendes Risiko dar.
Im Falle eines Rückrufs ist es den Kunden erlaubt, den betroffenen Käse – auch ohne Kassenbon – zurückzugeben und den Kaufpreis erstattet zu bekommen. Personen, die den Käse konsumiert haben und Symptome entwickeln, sollten umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und dabei auf die mögliche Listerien-Infektion hinweisen. Schwangeren wird zusätzlich geraten, auch ohne auftretende Symptome einen Arzt aufzusuchen, wie Merkur berichtete. Weitere Informationen zum Vorfall sind auch auf der Seite des Verbraucherschutzforums zu finden.