Die Stadtwerke Krefeld haben angekündigt, ab dem 1. Januar 2024 die Preise für Fernwärme zu erhöhen. Der Mischpreis für eine Kilowattstunde steigt um mehr als 10%, von 11,64 auf 12,87 Cent. Dies ist Teil einer umfassenden Preisanpassung, die weitere Erhöhungen voraussichtlich ab dem 1. Oktober 2025 mit sich bringen wird, wenn der Preis um fast 18% auf 15,16 Cent ansteigt. Diese Veränderungen erfolgen in einem Umfeld, in dem die Verbraucherzentrale im Frühjahr noch für das Heizen mit Fernwärme geworben hatte.
Kritiker bemängeln, dass die Marktstruktur im Fernwärmesektor durch ein natürliches Monopol geprägt ist. In Krefeld gibt es nur ein Fernwärmenetz, das den Stadtwerken gehört, wodurch ein Wechsel zu günstigeren Anbietern für Kunden unmöglich ist. Das Bundeskartellamt hat diese Monopolstellung erkannt und prüft regelmäßig die Preise, um die Verbraucher vor unangemessener Marktstellung zu schützen. Derzeit gibt es in Krefeld lediglich 1653 Fernwärmeanschlüsse, was etwa 3% der Haushalte entspricht.
Gründe für die Preiserhöhungen
Die Preiserhöhungen werden durch das Auslaufen staatlicher Preisbremsen sowie durch steigende Mehrwertsteuer- und CO2-Preise bedingt. In der Vergangenheit lagen die Arbeitspreise für Fernwärme bei 5,72 Cent/kWh, die bis Ende 2023 staatlich gedeckelt waren auf 9,5 Cent. Diese Entwicklungen bringen auch weitere Herausforderungen mit sich, da die Stadt Krefeld bis Mitte 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen muss, die bereits Anfang 2024 erfolgen soll.
Zusätzlich wird im Zusammenhang mit diesen Preiserhöhungen darauf hingewiesen, dass Fernwärme in Deutschland die zweitteuerste Heizungsart darstellt, nur Stromdirektheizungen sind teurer. Wie auf HaustechnikDialog berichtet, hängen die Preise für Fernwärme maßgeblich von den Kosten für Erdgas und Kohle ab. Steigende Brennstoffkosten und der Kohleausstieg bis 2038 stellen zusätzliche Herausforderungen für die Betreiber dar, die Investitionen in alternative Energiequellen erforden. Der Markt wird von regionalen Monopolen dominiert, was vielfach zu undurchsichtigen Preisgestaltungen führt.