Im Jahr 2024 verzeichnet der Psychologische Dienst der Stadt Krefeld eine steigende Nachfrage nach Beratungsleistungen. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch die veränderten Wetterbedingungen und saisonalen Effekte beeinflusst. Viele Menschen erleben eine Stimmungsabsenkung, wenn die Tage kürzer und das Wetter schlechter wird. Besonders betroffen sind Personen mit bereits bestehenden psychischen Problemen. Ab November steigt die Anzahl der Anfragen dramatisch, wie Thomas Aigner, Abteilungsleiter des Psychologischen Dienstes, erläutert. Ein zusätzlicher Faktor sind die Schulprobleme, die insbesondere nach den Elternsprechtagen zu einem Anstieg der Anfragen führen.

Saisonale Stimmungsprobleme

Wie bereits festgestellt, hat der Psychologische Dienst tausendvierhundertfünfzig Beratungen in 2024 durchgeführt, was die zentrale Rolle des Bereichs Schulprobleme unterstreicht. In ähnlicher Weise erforschten Experten den Zusammenhang zwischen Wetter und psychischem Wohlbefinden. Der Leiter der Sektion für Transitionspsychiatrie am UKM, Prof. Udo Dannlowski, erklärt, dass viele Menschen im Winter unter schlechter Laune und Antriebslosigkeit leiden. Dies kann zu einer Winterdepression führen, die als affektive, depressive Störung mit saisonalen Mustern gilt. Diese Erkrankung ist jedoch nicht bei jedem Betroffenen klinisch relevant; erst bei signifikanten Symptomen wird sie als solche eingestuft.

Insbesondere Umweltbedingungen wie der geringe Lichteinfall im Herbst und Winter fördern Winterdepressionen. Dunkelheit beeinflusst die Melatoninproduktion und kann negative Auswirkungen auf das Immunsystem und den Kortisolspiegel haben. Die Prävention umfasst Empfehlungen wie die Einhaltung eines guten Tag-Nacht-Rhythmus und das Verbringen von viel Zeit im Freien, auch bei schlechten Wetterbedingungen. Tageslichtlampen können ebenfalls prophylaktisch wirken und werden teilweise von Krankenkassen bezuschusst. Professionelle Hilfe sollte in Anspruch genommen werden, wenn zumindest zwei Wochen lang schwere Symptome und lebensverneinende Gedanken bestehen, wie Deutsches Gesundheitsportal berichtet.