Am 29. Dezember 2024 wird die zweite Staffel der ZDF-Serie „Der Palast“ ausgestrahlt. Dies geschieht vier Jahre nach der ersten Staffel, die eine Variation des Kästner-Klassikers „Das doppelte Lottchen“ war. Während die erste Staffel bei den Zuschauern auf großes Interesse stieß, hat die neue Staffel eine weniger komplexe Handlung und eine weniger prominente Besetzung.
Die Handlung der zweiten Staffel beginnt mit der Ballettdirektorin Feldmann, die das Ensemble auffüllen muss. Im Zentrum stehen drei Hauptfiguren: Karla (Taynara Silva-Wolf) aus München sowie das Geschwisterpaar Luise und Lukas (Lary Müller, Lukas Brandl) von der Ostseeküste. Diese drei ziehen in eine leerstehende Wohnung in Prenzlauer Berg. Karla zeigt Interesse an Lukas, der jedoch bereits vergeben ist. Zudem gibt es einen ökonomischen Erzählstrang, in dem der Berliner Kultursenator plant, das Tanztheater zu schließen. Ein neu ernannter Intendant (Benno Fürmann) soll das Theater selbst finanzieren, scheitert jedoch an seinen Plänen.
Erwartungen und Thematik
Der PR-Slogan für das neue Programm lautet „Zeit der Träume“. Die narrative Struktur wechselt zwischen dem Tanz-Ensemble und der nachbarschaftlichen Gemeinschaft, die sich gegen einen Immobilienunternehmer zur Wehr setzt. Die zweite Staffel wird für ihre hervorragende Bildgestaltung, die Kostüme sowie die Musik gelobt. Unter den dokumentarischen Momenten ist besonders die Love Parade hervorzuheben, die dem Geschehen Zeitkolorit verleiht.
Die Besetzung geht davon aus, dass alle Ostdeutschen mit einem Berliner Dialekt aufgewachsen sind. Während die jungen Darsteller in ihren ersten großen Rollen beeindruckende Auftritte zeigen, haben sie dennoch Schwierigkeiten mit den Dialogen. Lary Müller hinterlässt einen starken Eindruck in der letzten Folge, während Taynara Silva-Wolf Potenzial für eine zwiespältige Figur demonstriert. In der Charakterdarstellung treten klischeehafte Figuren in Erscheinung, darunter ein ignoranter Kultursenator, ein arroganter Intendant und ein gieriger Immobilienhai, die alle aus dem Westen stammen.
Die sechs Folgen der zweiten Staffel werden ab dem 6. Januar, von Montag bis Mittwoch, ab 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt und sind bereits in der Mediathek verfügbar, wie die Aachener Zeitung berichtete. Weitere Informationen zur Serie sind auf der Website von ZDF zu finden.
Die deutsche Wiedervereinigung wird als historische Leistung angesehen. 35 Jahre nach der Wiedervereinigung warten die Menschen in Ostdeutschland weiterhin auf die versprochenen „blühenden Landschaften“. Zahlreiche Serien und Filme thematisieren die letzten Tage der DDR sowie die ersten Tage des vereinten Deutschlands. Der Ostberliner Friedrichstadt-Palast wird oft als Beispiel für die Annexion ostdeutscher Institutionen herangezogen, wobei die Thematik durch die neuen Erzählungen in „Der Palast“ erneut auf die Tagesordnung kommt.