In Rosenheim steht der städtische Haushalt vor wichtigen Herausforderungen. Das Defizit des Romed-Klinikums belastet die finanziellen Ressourcen erheblich. Laut einem Bericht von BGland24 hat die Stadt in diesem Jahr ein Minus von rund 11,8 Millionen Euro verzeichnet, während es im Vorjahr noch 18,6 Millionen Euro waren. Oberbürgermeister Andreas März (CSU) betont, dass es keinen Grund zur Pessimismus gibt, da der Haushalt einstimmig verabschiedet wurde und die Gewerbesteuereinnahmen bei 58 Millionen Euro liegen, was zu einem besseren Ergebnishaushalt führte.

Für die RoMed-Kliniken wurde ein Defizit von 23,5 Millionen Euro festgestellt, das bis Jahresende möglicherweise auf über 29 Millionen Euro anwachsen könnte. Die Stadt und der Landkreis Rosenheim tragen jeweils 50 Prozent des Defizits. Mitarbeiter machen die Geschäftsführung und die hohen Personalkosten verantwortlich und kritisieren teure Einstellungen sowie Kündigungen. Dieses Defizit ist Teil eines größeren Trends, denn laut BR.de rechnen 88,5 Prozent der bayerischen Kliniken für 2023 mit Defiziten, die sich auf über 1,2 Milliarden Euro summieren.

Finanzielle Entwicklung und Ausblick

Der Schuldenstand der Stadt Rosenheim liegt derzeit bei 49,5 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 769 Euro entspricht. Für 2025 wurde ein Rekordhaushalt von 285 Millionen Euro mit einem Investitionsprogramm von über 57 Millionen Euro aufgestellt, wobei ein Kredit von 14 Millionen Euro zur Finanzierung benötigt wird. Die strukturellen Probleme in der Krankenhausfinanzierung und gestiegene Kosten werden als Hauptursachen für das Defizit des Romed-Klinikverbands identifiziert.

Im Detail verteilt sich das Defizit laut interner Hochrechnungen auf die verschiedenen Standorte: Rosenheim selbst solle minus 10,8 Millionen Euro verzeichnen, während Wasserburg mit einem Defizit von 6,3 Millionen Euro und Bad Aibling mit rund 4 Millionen Euro folgen. Prien hat ebenfalls ein Defizit von etwa 2 Millionen Euro. Die Stadt plant bereits Investitionen in Ausbildungsräume für Schulen und den Ausbau der touristischen Infrastruktur, um die zukünftige Finanzierung zu sichern.