Die Polizei in Marl bereitet sich intensiv auf die bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten vor, wie lokalkompass.de berichtet. Die Maßnahmen stützen sich auf eine aktuelle Lagebewertung sowie auf Erfahrungen aus den Vorjahren. Im gesamten Zuständigkeitsbereich werden mehr Einsatzkräfte und Streifenwagen stationiert. Zusätzlich wurden die Kräfte der Einsatzhundertschaft angefordert, um eine erhöhte Präsenz zu gewährleisten.
Besonders die vergangenen Halloween-Nächte in Marl fließen in die Einsatzplanung mit ein. In der Silvesternacht wird eine deutlich sichtbare Polizeipräsenz rund um den Busbahnhof erwartet. Auch in Bottrop und Marl sowie im gesamten Zuständigkeitsbereich sind verstärkte Maßnahmen geplant. Für den 31. Dezember 2024 und den 1. Januar 2025 wurde eine strategische Fahndung für den Kreis Recklinghausen und die Stadt Bottrop angeordnet. Kontrollen können ohne konkreten Anlass durchgeführt werden.
Böllerverbote und Sicherheitsvorkehrungen
In Nordrhein-Westfalen (NRW) werden es in diesem Jahr spezielle Böllerverbotszonen und eine hohe Polizeipräsenz geben, um einen friedlichen Jahreswechsel zu gewährleisten, wie stern.de berichtet. Laut Innenministerium waren in der Silvesternacht 2022/23 landesweit 6600 Polizisten im Einsatz. Für die Silvesternacht 2024/25 wird mit einem noch höheren Personalaufgebot als an einem normalen Wochenende gerechnet.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Busse und Straßenbahnen, die in der Vergangenheit häufig Ziel von Böllerwürfen waren. In Solingen kam es beim letzten Jahreswechsel zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Einsatzkräften und gewaltbereiten Gruppen. In NRW wurden im vergangenen Jahr 21 Beamte während des Einsatzes verletzt. Die Eigensicherung der Einsatzkräfte hat dabei hohe Priorität.
Zudem haben Städte wie Köln und Düsseldorf große Böllerverbotszonen in der Innenstadt eingerichtet. In Köln wurde das Verbot aufgrund positiver Erfahrungen im Vorjahr erneut eingeführt, während Düsseldorf ebenfalls eine böllerfreie Zone in der Altstadt und am Rheinufer hat. Städte wie Essen, Duisburg und Dortmund verzichten hingegen auf örtliche Böllerverbote und vertrauen auf die Einsicht der Bürger. In Dortmund ist das Zünden von Feuerwerk in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern und Altenheimen ohnehin verboten. Bochum hat für zwei Straßen ein Böllerverbot erlassen, wo es in der Vergangenheit Angriffe auf Polizisten gab. Münster hat zudem den Domplatz und Prinzipalmarkt als böllerfreie Zonen festgelegt, während Bielefeld Pyrotechnik auf einer Partymeile am Hauptbahnhof untersagt.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat zudem Kommunen kritisiert, die auf Böllerverbotszonen verzichten, und warnt vor gezielten Angriffen mit Raketen auf Personen. Der Schutz der Einsatzkräfte hat eine besondere Priorität, da Angriffe auf Polizeikräfte nicht toleriert werden und konsequent verfolgt werden.