In Bad Neuenahr-Ahrweiler müssen die Bürger zukünftig mit höheren Preisen für Trinkwasser rechnen. Die Versorgung erfolgt aus dem Hochwasserbehälter „Tritschkopf“ bei der Hemmessener Hütte, und es sind umfassende Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit geplant. In diesem Zusammenhang wird eine Investition von 3,24 Millionen Euro vorgesehen, um den Trinkwassermangel im Katastrophenfall und aufgrund des Klimawandels zu verhindern. Diese Entscheidungen basieren auf Erfahrungen aus der Hochwasserkatastrophe von 2021, bei der die Notwendigkeit einer stabilen Infrastruktur und einer vorausschauenden Bevorratung deutlich wurde, wie die Rhein-Zeitung berichtete.
Im Rahmen dieser Maßnahmen wird auch auf die Erkenntnisse aus der Hochwasserkatastrophe eingegangen. Der Fokus liegt auf einer interkommunalen Zusammenarbeit, die zudem zukunftsorientierte Lösungen beinhalten soll. Zusätzlich hat die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) ein Positionspapier veröffentlicht, das sich mit der Vorsorge gegen Hochwasser und Starkregen beschäftigt. Der DWA-Präsident Uli Paetzel unterstrich die Dringlichkeit schneller und umfassender Maßnahmen, um den steigenden Herausforderungen durch den Klimawandel zu begegnen. Laut DWA erfordert der Klimawandel intensivere und häufigere Starkregenereignisse, weshalb ein ganzheitliches Risikomanagement zunehmend notwendig wird.
Klimafest machen und Lehren ziehen
Im Positionspapier werden verschiedene Forderungen aufgestellt, darunter die Integration der Starkregenvorsorge in die Bauleitplanung sowie die Verbesserung des Katastrophenmanagements. Paetzel betonte, dass vollständiger Schutz vor Überflutungen nicht möglich sei, jedoch seien präventive Maßnahmen dringend erforderlich.
Die DWA fordert außerdem, dass das Bauen in hochwassergefährdeten Gebieten strenger reguliert werden sollte. Maßnahmen wie die Reaktivierung von Auen und die Förderung von Entsiegelungsmaßnahmen stehen ebenfalls auf der Agenda. Für eine effektive Überflutungsvorsorge ist eine bessere Verfügbarkeit von Flächen sowie eine klare Kommunikation der Risiken an die Bürger unerlässlich, um die Gefahren und Risikokarten nachvollziehbar zu gestalten.