Vorfall | Kultur |
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Uhrzeit | 18:00 |
Ort | München |
Am 22. Dezember 2024 feierte Gaetano Donizettis beliebte komische Oper „La fille du régiment“ in der Bayerischen Staatsoper in München Premiere, und die Zuschauer waren begeistert von der Darbietung des Protagonistenpaares, Pretty Yende als Marie und Xabier Anduaga als Tonio. Unter der Regie von Damiano Michieletto erlebten die Gäste eine Inszenierung, die in einer alpinen Idylle im Jahr 1815 spielt, wo das Findelkind Marie von Soldaten großgezogen wird. Yende, die die Titelfigur bereits zuvor sang, entdeckte in ihrer Rolle neue Facetten, die die Suche nach Zugehörigkeit thematisieren. Das Bayerische Staatsorchester unter der Leitung von Stefano Montanari untermalte die Aufführung musikalisch eindrucksvoll – besonders die berühmte Arie mit neun hohen Cs, die Anduaga mühelos meisterte, sorgte für Aufsehen, wie BR-Klassik berichtete.
Ein Mix aus Tradition und modernem Flair
Die Inszenierung von Michieletto erhält jedoch gemischte Kritiken. Während der Gesang brillierte, wurde das Bühnenbild von Paolo Fantin als etwas kalt und aseptisch empfunden. Die ersten Szenen beschränkten sich auf weiße Wände und eine Fototapete eines verschneiten Waldes, was die Leichtigkeit der Oper nicht wirklich widerspiegelte. Obwohl die Darsteller wie Sunnyi Melles als Duchesse de Crakentorp kräftige Akzente setzten, hinterließ die Regie den Eindruck, dass die humoristischen Elemente nicht vollständig zur Geltung kamen, wie Musik Heute anmerkte.
Die Neuproduktion thematisiert den Kultur-Clash zwischen der ungestümen Marie und dem aristokratischen Gesellschaftsdruck, drängt dabei aber seltener in die Komik, die von Donizetti angestrebt wurde. Die musikalische Darbietung hingegen fesselte das Publikum und ließ es Donizettis Belcanto-Kunst in vollen Zügen genießen. Auch Dorothea Röschmann als Marquise de Berkenfield fügte sich harmonisch in die Darstellerreihe ein. Trotz der Schwächen in der Inszenierung zeigten die hervorragenden musikalischen Leistungen der Sänger das Potenzial dieser Oper und schufen einige beeindruckende Momente auf der Bühne.
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