Vorfall | Terrorismus, Demonstration |
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Uhrzeit | 20:00 |
Ort | Magdeburg |
Verletzte | 200 |
Festnahmen | 1 |
Magdeburg in Aufruhr! Nur 24 Stunden nach dem verheerenden Anschlag auf den Weihnachtsmarkt versammelten sich rechtsextreme Gruppen und Hooligans zu einer über 700 Personen starken Demonstration in der Stadt. Die Stimmung: aufgeheizt und aggressiv. Während in den ehrwürdigen Mauern des Doms den fünf tragischen Todesopfern und den 200 Verletzten des Anschlags gedacht wurde, schallten draußen hasserfüllte Slogans durch die Straßen. Bild berichtet von perfiden Parolen wie „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“ und „Migration tötet“, die die Demonstranten skandierten.
Unfassbar: Auch Neonazi Thorsten Heise mischte sich als Redner unter die Menge und entfachte die aufgeheizten Gemüter weiter. Zu den dramatischen Szenen gesellte sich eine Festnahme, als Polizisten einen Mann abführten, dessen Rolle unklar blieb. Offenbar wurden die sozialen Netzwerke von solchen Kreisen dazu missbraucht, um Falschinformationen zu streuen und das Geschehen politisch aufzuheizen. Was als Mahnwache getarnt wurde, entblößte sich als Aufmarsch von Extremen, die die heikle Lage explizit politisch ausnutzen wollen.
Aufmarsch und Falschinformationen
Aber all das Chaos wird durch einen Schleier der Lügen noch schlimmer. Verkäufer von Falschmeldungen entfalteten ihre giftige Wirkung schnell in den sozialen Medien. Laut Tagesschau wurde die Zahl der Opfer bewusst übertrieben und die Herkunft des mutmaßlichen Täters falsch dargestellt. Diese extremen Akteure verbreiteten unhaltbare Gerüchte über angebliche Verbindungen zu Flüchtlingen und islamistischen Gruppen. Besonders Martin Sellner, ein berüchtigter rechtsextremer Aktivist aus Österreich, verfasste zahlreiche irreführende Beiträge und heizte die vorurteilsbeladene Diskussion an, während offizielle Informationen noch ausstanden.
Erschütternd war auch ein gefälschtes Zitat von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, das viral ging und den Zorn vieler Bürger entfachte. Doch der ursprüngliche Post stammte von einem Satire-Account und wurde inzwischen gelöscht. Der wahre Täter, ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien, war nach Informationen der Polizei ein Einzeltäter und bereits seit 2006 in Deutschland.
Politische Instrumentalisierung und Desinformationen
Traurigerweise ist dies nur ein weiteres Beispiel dafür, wie solche Tragödien durch gezielte Desinformation missbraucht werden, um Ängste zu schüren und politische Agenden voranzutreiben. Unterschiedliche extreme Kreise nutzten diese Gelegenheit, um falsche Narrative zu etablieren. Dabei wurden anti-israelische Kreise ebenso aktiv wie türkisch-nationalistische, indem sie abenteuerliche Erklärungsversuche verbreiteten, die nichts mit der Realität zu tun hatten.
Fazit: Nach solchen schrecklichen Ereignissen ist es entscheidend, sich auf vertrauenswürdige Quellen zu verlassen. Panikmache und falsche Informationen führen nur zu mehr Schaden und Verwirrung. Leider bleibt oft das Wesentliche im Schatten dieser manipulationsträchtigen Kampagnen: das stille, ehrliche Gedenken an die Opfer und der Einsatz derer, die das Leid lindern und die Sicherheit wiederherstellen wollen.
Ort des Geschehens
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 104
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