Vorfall | Insolvenz, Stellenabbau |
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Ort | Selb, Speichersdorf |
Ursache | gestiegene Lohnkosten, sinkende Absatzzahlen, Inflation |
Die Traditionsmarke Rosenthal, bekannt für ihr elegantes Porzellan, steht vor einer ernsten Krise. Das Unternehmen, das seit 145 Jahren das deutsche Tischbild prägt, muss möglicherweise eines seiner beiden Werke in Bayern schließen, was für die insgesamt 600 Mitarbeiter eine bedrohliche Perspektive darstellt. Laut Informationen von stern.de sind bereits Verhandlungen mit der Gewerkschaft im Gange, um einen möglichen massiven Stellenabbau zu besprechen.
Ursache für die Schwierigkeiten sind vor allem steigende Lohnkosten gepaart mit einer sinkenden Nachfrage nach Porzellanprodukten. Die Rosenthal-Chefin beschreibt das veränderte Konsumverhalten; Geschirr, das einst ein Symbol für Wohlstand war, wird heutzutage weniger nachgefragt. Tatsächlich gab es laut dem Institut für Handelsforschung Köln ein überraschendes Marktvolumen, das im letzten Jahr um 6,6 Prozent zurückging. Von den einstigen Kaufanreizen nach der Pandemie ist nicht viel übrig, da Inflation und Kaufkraftverluste die Verbraucher drängen, günstige Alternativen zu wählen, wie sie beispielsweise bei IKEA erhältlich sind, so augsburger-allgemeine.de.
Schwierige Zeiten für die Traditionsmarke
Rosenthal steht nicht nur unter dem Druck der Inflation und veränderter Kaufgewohnheiten, sondern sieht sich auch dem Wettbewerb aus Fernost gegenüber. Die produktionstechnischen Vorteile, die in Deutschland durch hochwertige Handwerkskunst erworben wurden, werden durch die günstigeren Preise aus Asien gefährdet. Trotz der drohenden Werksschließung plant Rosenthal, in Deutschland zu bleiben und sagt, dass man die Weichen für eine nachhaltige Zukunft stellen möchte. Bis Ende Januar soll eine Entscheidung über das Schicksal eines der beiden Werkstandorte fallen, so die Informationen.
Das Unternehmen, das einst mit luxuriösen Kooperationen, unter anderem mit Versace und Swarovski, auf sich aufmerksam machte, steckt nun in einer existenziellen Dilemma-Situation. Wie bei der letzten großen Krise im Jahr 2009, als Rosenthal fast Insolvenz anmelden musste, bleibt zu hoffen, dass das Unternehmen auch diesmal einen Weg finden kann, um sich an der Spitze des Porzellanmarktes zu behaupten.
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