Vorfall | Protest |
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Uhrzeit | 19:00 |
Ort | Koblenz |
Ursache | GEMA-Gebühren |
Am 20. Dezember 2024 wird der Koblenzer Weihnachtsmarkt von einem skandalösen Streit um GEMA-Gebühren überschattet. Der Kreis-Chor-Verband Koblenz protestiert am Freitagabend mit Gesang gegen die exorbitanten Kosten, die ihm für die Aufführung seiner Lieder auferlegt werden sollten. Der Vorsitzende Dietmar Weidenfeller bestätigt, dass bei der Aufführung traditioneller Weihnachtslieder, die als GEMA-frei gelten, keine Gebühren anfallen müssen. Diese Entscheidung kommt, nachdem der Chorverband aufgrund der Gebühren von über 15.000 Euro für seine Auftritte im Rahmen des “klingenden Adventskalenders” seine musikalische Präsentation absagen musste, wie Nahe-News berichtete.
Ursprünglich war geplant, dass ab dem 3. Dezember erstmals 13 Chöre jeweils halbstündige Auftritte auf dem Weihnachtsmarkt präsentieren, jedoch hat die GEMA mit ihrem neuen pauschalen Tarif die Auftritte finanziell unmöglich gemacht. Stattdessen stehen die Sänger am ersten Adventswochenende mit einem „stummen Konzert“ auf der Bühne. Tobias Hellmann, Vizepräsident des Chorverbandes Rheinland-Pfalz, äußerte seine Enttäuschung über die Situation und kritisierte die undurchsichtige Gebührenstruktur der GEMA. Diese hat offenbar keinen Unterschied in der Gebührenhöhe gemacht, ob die Chöre eine halbe Stunde oder zehn Minuten Auftritte hatten, was als ungerecht empfunden wird, so Weidenfeller weiter. Ein weiterer Protest mit Gesang soll zeigen, dass auch ohne hohe Gebühren lebendige Weihnachtsmusik auf dem Markt zu finden sei, auch wenn man die finanziellen Belastungen der GEMA nicht einfach ignorieren könne, wie Weidenfeller betont. Hierbei wird auf die Ausnahmeregelung für alte Weihnachtslieder zurückgegriffen, um den Auftritt für die Besucher zugänglich zu machen.
GEMA in der Kritik
Die GEMA wehrt sich gegen die Vorwürfe und betont, dass es keine Erhöhung der Gebühren gegeben habe; der Tarif sei schon seit 2018 stabil. Dennoch zeigt sich Hellmann besorgt über die Auswirkungen dieser Regelungen auf die kulturelle Vielfalt auf Weihnachtsmärkten. „Die GEMA hat durch ihr Abrechnungsverhalten offensichtlich einen Bärendienst erwiesen“, so Hellmann. Die Situation in Koblenz ist nicht einzigartig; auch in anderen Städten machen die hohen Gebühren den Chören zu schaffen. Ein klarer Aufruf zur Anpassung der Tarife wird von der Chor-Community erhoben, um der kulturellen Darbietung auf Weihnachtsmärkten eine Zukunft zu sichern. Für die Chöre und Bands, die oft ehrenamtlich arbeiten, bedeutet dies eine erhebliche Einschränkung ihrer Möglichkeiten, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren. Die Debatte über die GEMA und ihre Gebühren wird wohl noch weitergehen, mit weitreichenden Folgen für die Musikszene in Deutschland.
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