Müllchaos in Schleswig-Holstein: Warnstreiks stoppen Abholung!

In Schleswig-Holstein und Lübeck stehen die Müllabfuhrdienste still! Die Gewerkschaft ver.di hat zu Warnstreiks bei der Entsorgungsfirma Remondis aufgerufen, die am Dienstagmorgen um 6 Uhr beginnen und auch am Mittwoch fortgesetzt wurden. Betroffen sind die Standorte in Schleswig, Melsdorf, Flensburg und Lübeck, wo die Fahrer und Müllwerker ihre Arbeit niedergelegt haben. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf einen ungelösten Tarifkonflikt mit dem Unternehmensverband Logistik Schleswig-Holstein, der von ver.di gefordert eine Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent sowie eine Zulage von 2,25 Euro pro Arbeitsstunde verlangt. Wie das NDR berichtet, bleibt es ungewiss, ob die Streiks bis Weihnachten anhalten werden, da bereits jetzt in den betroffenen Kreisen Müllabfuhrtermine ausgefallen sind.

Während der Streiks kann zusätzlicher Müll nicht nachträglich abgeholt werden. Anwohner in den Kreisen Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde und Plön müssen ihren Abfall, wo der Platz in den Tonnen nicht reicht, in Plastiktüten oder Papiertüten zur nächsten Leerung stellen, wie die Abfallwirtschaftsbetriebe mitteilen. Die Stadt Lübeck ist relativ unberührt von den Warnstreiks, lediglich die Glascontainer könnten etwas voller werden, berichten die Lübecker Nachrichten. Dennoch ist die Situation angespannt, da keine Angebote von der Unternehmensseite in den Verhandlungen vorgelegt wurden. Catrin Haas, Verhandlungsführerin von ver.di Nord, betont, dass die Mitarbeiter auf einem Lohnniveau knapp über dem Mindestlohn arbeiten, während das Unternehmen „sich an den Entsorgungsgebühren eine goldene Nase verdient“.

Der Druck steigt, denn sollte es zu keiner Einigung kommen, könnte die Streiksituation sich intensivieren und auch über die Feiertage bestehen bleiben. Zuletzt gab es nur unzureichende Angebote vonseiten der Unternehmensvertretung, was zu einem möglichen Stillstand in der Müllentsorgung führen könnte. Anwohner werden aufgefordert, ihre Abfallmengen gut zu planen und die Abführtermine im Hinterkopf zu behalten, insbesondere in Anbetracht der bevorstehenden Feiertage.

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