Vorfall | Sonstiges |
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Ort | Berlin, Germany |
Berlin, Deutschland – In einem explosiven Enthüllungsbericht werfen Journalisten des deutschen Mediennetzwerks Deutsche Welle (DW) der Führung eine Kultur der Angst vor. 13 aktuelle Mitarbeiter und Freiberufler, sowie ein ehemaliger Korrespondent, berichten von einem Klima, das die Berichterstattung über den Konflikt zwischen Israel und Gaza stark beeinflusst.
Die Vorwürfe sind gravierend: Die Journalisten beschuldigen DW, eine pro-israelische und anti-palästinensische Voreingenommenheit zu fördern. In internen Dokumenten, die Al Jazeera vorliegen, wird deutlich, dass Mitarbeiter in der Berliner Redaktion islamophobe und entmenschlichende Bemerkungen über Palästinenser und Demonstranten machen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Ein Dokument listet sogar „mögliche Gegenargumente“ auf, die Moderatoren während Live-Interviews mit „pro-palästinensischen Stimmen“ verwenden sollen, die „kontroversielle Aussagen“ machen.
Angst und Selbstzensur im Newsroom
„Der Druck war konstant“, berichtet Martin Gak, der das Netzwerk inzwischen verlassen hat. „Es gibt ein ständiges Gefühl der Angst, wenn die Vorgesetzten genau beobachten, was du schreibst, fast schon paranoid.“ Gak, der zehn Jahre lang als Korrespondent für religiöse Angelegenheiten tätig war, kritisiert die DW für ihre Lippenbekenntnisse zur Pressefreiheit, die seiner Meinung nach nur als „Mundwasser“ dienen.
Ein weiteres internes Dokument zeigt, dass der Begriff „Palästina“ in der Berichterstattung nicht verwendet werden darf, da er nicht den Status eines Staates erreicht hat. Stattdessen wird gefordert, spezifisch auf das Westjordanland oder Gaza zu verweisen. Dies wirft Fragen zur journalistischen Neutralität auf. „Wir können Taiwan oder Kosovo sagen, aber bei Palästina gibt es eine Ausnahme“, sagt Andrew*, ein aktueller Mitarbeiter.
Die Berichterstattung über den Konflikt hat auch zu einem besorgniserregenden Vorfall geführt, bei dem ein Manager pro-palästinensische Demonstranten abwertend als „Allahu Akbar schreiend“ bezeichnete. Solche Äußerungen zeigen, wie tief die Vorurteile im Newsroom verwurzelt sind.
Politische Einflüsse und die Rolle der Medien
Die Unterstützung Deutschlands für Israel wird oft als historische Pflicht betrachtet, eine Art Wiedergutmachung für den Holocaust. Kanzler Olaf Scholz hat nach dem Hamas-Angriff erklärt, dass Deutschland „nur einen Platz hat – und der ist an der Seite Israels“. Diese politische Haltung hat auch Auswirkungen auf die Berichterstattung bei DW, wo viele Mitarbeiter eine starke Voreingenommenheit gegenüber Israel wahrnehmen.
„Von der Führung habe ich viel anti-muslimische und anti-arabische Stimmung gehört“, sagt Karen*, die in der Berliner Redaktion arbeitet. „Das zeigt die Entmenschlichung palästinensischen Lebens in den Augen der Führungskräfte bei DW.“
Die DW hat auf die Vorwürfe reagiert und betont, dass diskriminierende Äußerungen nicht toleriert werden. Dennoch bleibt die Frage, ob die Realität im Newsroom mit diesen Aussagen übereinstimmt. „Wir wollen die gesamte Tragweite dieses Krieges zeigen“, heißt es in einem internen Schreiben, doch die Realität scheint eine andere zu sein.
Die Berichterstattung über den Konflikt zwischen Israel und Gaza wird zunehmend von einem Klima der Angst und Selbstzensur geprägt. Journalisten, die versuchen, die Leiden der Palästinenser darzustellen, stehen unter Druck und erleben eine feindliche Arbeitsatmosphäre. „Wir wollen die Realität auf dem Boden zeigen, aber die Nervosität von oben beeinflusst unsere redaktionelle Politik“, sagt Andrew.
Die DW steht nicht allein mit diesen Vorwürfen da. Auch andere große westliche Medienhäuser wie die New York Times und die BBC sehen sich ähnlichen Anschuldigungen ausgesetzt. Die Berichterstattung über den Israel-Palästina-Konflikt bleibt ein heiß umstrittenes Thema, das die Grenzen der journalistischen Integrität auf die Probe stellt.
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