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Die angekündigte Inflationsausgleichsprämie für Rentnerinnen und Rentner bleibt ein heiß diskutiertes Thema in Deutschland. Während die Bundesregierung im Oktober 2022 eine inflationsbedingte Sonderzahlung von bis zu 3000 Euro eingeführt hat, profitieren Rentnerinnen und Rentner größtenteils nicht davon. Diese Prämie kann nur von Beschäftigten, die im steuerlichen Sinne Arbeitnehmer sind, beantragt werden. So bleibt der Großteil der Rentner und Rentnerinnen, die nicht zuvor Beamte waren, de facto leer ausgegangen, wie Mainpost berichtete.
Einzig pensionierte Beamtinnen und Beamte haben Anspruch auf den Inflationsausgleich. Hierbei wird die Höhe der Prämie jedoch nicht in voller Höhe, sondern in Abhängigkeit vom jeweiligen Ruhegehalts- und Anteilssatz gezahlt. Diese Regelung folgt dem neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), der Ende 2023 in Kraft trat. Allein im November 2023 beschloss die Bundesregierung, pensionierte Beamte entsprechend zu unterstützen. Diese Zahlungen laufen je nach Bundesland noch bis in den späten Herbst 2024. Der Vorsitzende des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, kritisierte, dass Rentnerinnen und Rentner angesichts rasant steigender Lebenshaltungskosten nicht die gleiche Unterstützung erhalten wie Pensionäre, und erklärte: „Zahlt den Rentnerinnen und Rentnern genauso viel Inflationsprämie, wie für Pensionärinnen und Pensionäre des Bundes geplant ist“, berichtete fr.de.
Die Dimension der Forderung
Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich skeptisch zu den Forderungen nach einer Prämie für Rentner, indem er die finanziellen Dimensionen ins Spiel brachte. Bei einem Bürgerdialog stellte er fest, dass die kosten für den Bund astronomische 63 Milliarden Euro betragen könnten, wenn jeder Rentner 3000 Euro erhalten würde. Diese Summe wäre „eine ziemliche Summe Geld“, kommentierte er. Die Petition des VdK, die sich für die Zahlung von Inflationsprämien an Rentner starkmacht, verharrt zudem seit dem 26. Mai 2023 in der Prüfung ohne eine Ergebnis. Angesichts einer Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) wurde zudem festgestellt, dass Rentenerhöhungen oftmals nicht ausreichen, um den Wertverlust durch Inflation auszugleichen.
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