Vorfall | Abschiebung |
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Uhrzeit | 11:04 |
Ort | Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land, Altötting, Mühldorf |
Ursache | abgelehnte Asylanträge, fehlende Flugverbindungen, mangelnde Reisedokumente, Untertauchen |
Die Abschiebungen in Bayern zeigen einen besorgniserregenden Trend: Im Jahr 2024 wurden in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf insgesamt 62 abgelehnte Asylbewerber ausgewiesen. Besonders auffällig ist, dass der Landkreis Traunstein mit 31 Abschiebungen am stärksten betroffen ist, während in Rosenheim und Berchtesgadener Land jeweils neun Personen und im Landkreis Mühldorf acht sowie im Landkreis Altötting fünf abgeschoben wurden, wie Chiemgau24 berichtete. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Abschiebungen im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen sind: 2022 wurden 45 und 2023 bereits 53 abgelehnte Asylbewerber zurückgeführt.
Trotz der steigenden Zahlen haben viele Flüchtlinge die Möglichkeit, freiwillig aus Deutschland auszureisen. Im Jahr 2023 haben 1.700 Personen, mehrheitlich aus der Türkei und den Westbalkanstaaten, von dieser Option Gebrauch gemacht. Gründe für das Scheitern von Abschiebungen sind häufig rechtliche Verfahren, fehlende Reisedokumente oder dass Abzuschiebende sich der Ausreise entziehen, was insbesondere im Berchtesgadener Land der Fall war, wo es 32 gescheiterte Abschiebungen gab. Das Landratsamt Altötting merkte zudem an, dass die Beschaffung von Pässen ein großes Problem darstellt. Auch die neuen gesetzlichen Regelungen, wie das Chancen-Bleiberecht, haben dazu geführt, dass die Zahl der Abschiebungen in diesem Jahr deutlich hinter der der Vorjahre zurückbleibt.
Situation der Asylunterkünfte
Während die Abschiebungen zunehmen, ist die Situation in den Asylunterkünften angespannt. Der Landkreis Berchtesgaden verzeichnet zurzeit 1.117 Asylbewerber und 1.433 ukrainische Flüchtlinge, was zusammen 2.550 Personen ergibt, die untergebracht werden müssen. Laut BGland24 sind im benachbarten Salzburg, das eine deutlich größere Bevölkerungszahl hat, hingegen 236 Plätze in bestehenden Unterkünften ungenutzt. Diese Diskrepanz wirft Fragen auf: Liegt das an der Vielzahl an Unterkünften in Salzburg oder hat der Landkreis Berchtesgaden schlichtweg mehr Flüchtlinge zu versorgen? Bei einer Einwohnerzahl von 107.670 kommen im Berchtesgadener Land auf 100 Einwohner zwei Flüchtlinge, in Salzburg hingegen nur 0,44 Prozent.
Ort des Geschehens
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