Vorfall | Kürzung |
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Ort | Dresden |
In Dresden zeigt sich ein dramatisches Bild für pflegende Angehörige von Demenzkranken. Jens Bürger, der 57-jährige Sohn einer schwer dementen 85-jährigen Mutter, hat die Verantwortung für ihre Pflege übernommen. Trotz der einschneidenden Herausforderungen bleibt er unermüdlich und wacht täglich von 6 bis 22 Uhr über sie in ihrer altersgerecht eingerichteten Wohnung im Stadtteil Cotta. Hinweisgebend auf die zunehmende Einsamkeit ist, dass seine Mutter seit Jahren fast keine Interaktion mehr hat. Die Krankheit, die sich über 15 Jahre schleichend entwickelte, hat sie in die Stille ihres Bettes verbannt, begleitet von den Katzen Micke und Mia, die Bürger vor zwei Jahren anschaffte, um etwas Leben in die Wohnung zu bringen.
Doch nicht nur die Familie steht vor dieser bitteren Realität. Laut einem Bericht von Sächsische.de wird die wichtigste Anlaufstelle für Demenzkranke und ihre Angehörigen – die Kontakt- und Beratungsstelle Gerda in Dresden – in den kommenden Monaten stark reduziert. Die Stadt hat beschlossen, zwei von vier Standorten zu schließen und die verbleibenden Stellen erheblich zu kürzen. Diese Einrichtungen boten bisher eine wertvolle Unterstützung für die rund 20.000 psychisch erkrankten älteren Menschen in der Region. Die Angehörigen sind verunsichert und fordern eine Rücknahme der Kürzungen. Petitionen und Protestaktionen sind in Gang gesetzt worden, um die Stimme der Betroffenen zu erheben.
Fehlende Unterstützung für Angehörige
Das Thema Demenz erfordert umfassendes Wissen und gezielte Unterstützung, um die Lebensqualität sowohl der Betroffenen als auch der Pflegepersonen zu sichern. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend informiert im Rahmen eines Wissens- und Hilfenetzwerks über Demenz. Wie bmfsfj.de berichtet, bietet das zentrale Online-Portal „Wegweiser Demenz“ Orientierung und Beratung an, um Ängste abzubauen und einen Austausch unter Angehörigen zu fördern. Die Angebote sind jedoch bedroht und zeigen einen klaren Bedarf an systemischer Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Familien.
Jens Bürger ist sich bewusst, dass er auf sich selbst achten muss, um nicht in der Pflege zu vernachlässigen. Das Pflegegeld, das er erhält, ist eine Hilfe, aber keineswegs ein Ersatz für die verstärkte Unterstützung, die er und viele andere benötigen. „Ich kann nur jedem empfehlen, sich da frühzeitig Hilfe zu suchen“, schließt er seine eindringliche Botschaft, während er sich weiterhin um seine Mutter kümmert und an gemeinsamen Erinnerungen festhält.
Ort des Geschehens
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