Vorfall | Insolvenz |
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Uhrzeit | 10:13 |
Ort | Verden |
Ursache | Rückgang der Kundenanzahl |
In Verden schließt die beliebte Damenboutique Trendholder zum Jahresende ihre Türen. Der Räumungsverkauf hat bereits begonnen, wobei Rabatte von 20 bis 70 Prozent auf aktuelle Waren angeboten werden, wie André Elfers, Geschäftsführer des Lüneburger Familienunternehmens, mitteilt. „Vor Weihnachten planen wir, die Filiale zu schließen“, erklärt er. Seit rund 20 Jahren ist Trendholder ein fester Bestandteil der Verdener Fußgängerzone, doch die rückläufigen Kundenzahlen haben zu dieser schweren Entscheidung geführt. Elfers räumt ein: „Es ist traurig, eine Filiale schließen zu müssen.“ Das Sortiment, das von Röcken über Blusen bis hin zu Accessoires reicht, lockt die letzten Käufer in die Boutique, bevor die Lichter ausgehen.
Zurück zu den Wurzeln
Wie Elfers erläutert, wurde das Unternehmen in den 90er-Jahren gegründet und erlebte in den Anfangsjahren ein stetiges Wachstum. „Wir wollten Kleinstädte mit moderner Mode beleben“, so der Geschäftsführer. Leider hat die Entwicklung in den letzten Jahren eine überraschende Wende genommen: „Die Kundenfrequenz sank erheblich“, berichtet er weiter. Zwei Filialen in Verden waren wirtschaftlich einfach nicht mehr tragbar. Daher konzentriert sich Elfers künftig auf das Hauptgeschäft, das unter dem Label Hold firmiert. Zukünftig wird sich Trendholder auf die andere Filiale in Lüneburg zurückziehen, in der die Modemarken unterschiedlich kombiniert werden.
Zusätzlich zu dieser Schließung steht das Unternehmen vor personellen Veränderungen: Die Auszubildende wird ihre Lehre in einer anderen Filiale fortsetzen, eine Mitarbeiterin wechselt zur Hold-Filiale in Verden, während eine weitere nach der Schließung in die Ukraine zurückkehren wird. Lediglich für zwei Mitarbeiterinnen musste eine Kündigung ausgesprochen werden. Um Leerstände in der Innenstadt zu vermeiden, appelliert Elfers an die Verdener, ihre Einkäufe in der Region zu tätigen, um die Weiterexistenz lokaler Geschäfte zu sichern, wie kreiszeitung.de berichtet.
Diese Entwicklung hat durch ihre Tragweite die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen gelenkt, mit denen Einzelhändler in Kleinstädten konfrontiert sind. Im digitalen Zeitalter verlieren viele lokale Geschäfte, wie auch Trendholder, den Kampf gegen das Online-Shopping und die Veränderungen im Kaufverhalten der Konsumenten. Um einen Einblick in die Atmosphäre der Boutique zu bekommen, ist ein Blick auf einige beeindruckende Fotos der Räumungsaktion, die von Roger Mathewes aufgenommen wurden, auf flickr.com empfehlenswert. Diese Bilder fangen die letzten Tage von Trendholder in der Fußgängerzone ein und zeigen die emotionale Realität hinter dem Geschäftsaus.
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