Traditionsunternehmen Pfetzing in Heinebach schließt nach 90 Jahren

Ein Stück Tradition geht zu Ende! Das renommierte Familienunternehmen Pfetzing in Heinebach schließt nach 90 Jahren seine Türen für immer. Das Ehepaar Bettina und Ralf Pfetzing, die das Geschäft seit Jahren führen, haben sich entschieden, in den Ruhestand zu gehen. „Da kann man in Ruhestand gehen“, sagen sie, während sie den Ausverkauf einleiten. Die wirtschaftliche Entwicklung und die wachsende Konkurrenz durch den Online-Handel haben die Entscheidung maßgeblich beeinflusst.

Die Geschichte von Pfetzing begann 1934, als Kaspar Pfetzing und seine Frau Anna das Geschäft an der Nürnberger Straße eröffneten. Über die Jahrzehnte hinweg wurde das Sortiment stetig erweitert – von Fahrrädern über Textilien bis hin zu Haushaltswaren. Die Familie investierte kontinuierlich in den Betrieb, baute die Verkaufsräume aus und integrierte neue Abteilungen. Doch die Zeiten haben sich geändert, und die Herausforderungen des Marktes sind nicht mehr zu bewältigen. „Irgendwann wird es den Einzelhandel nur noch in den größeren Einkaufszentren geben“, warnen die Pfetzings.

Ein Rückblick auf die Erfolge

Die Pfetzings haben in den letzten Jahrzehnten viel erreicht. 1992 wurde das Geschäft nach umfangreichen Umbauarbeiten in neuem Glanz eröffnet. Ralf Pfetzing, der 50 Jahre im Einzelhandel tätig war, hat stets großen Wert auf den persönlichen Kontakt zu seinen Kunden gelegt. Trotz der Herausforderungen, darunter die Corona-Pandemie, die dem Fahrradmarkt einen Aufschwung verlieh, war es der Krieg in der Ukraine, der die Preise für Fahrräder und andere Waren in die Höhe trieb. Die Heizöl-GmbH wurde bereits im Mai an die Raiffeisenwaren GmbH in Kassel übergeben, und nun läuft der Ausverkauf in Heinebach bis etwa Mitte Januar.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicken Bettina und Ralf Pfetzing auf ihre Zeit zurück. Nach dem Ende des Geschäfts planen sie, mit ihrem Wohnmobil die Welt zu erkunden und den neuen Lebensabschnitt zu genießen. „Das wollen wir genießen“, sagt Ralf Pfetzing voller Vorfreude.

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