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Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat am Donnerstagabend in einer überraschenden Videobotschaft seine Entscheidung bekannt gegeben: Er verzichtet auf die Kanzlerkandidatur für die SPD bei der kommenden Bundestagswahl. „Soeben habe ich unserer Partei- und Fraktionsspitze mitgeteilt, dass ich nicht zur Verfügung stehe für die Kandidatur um das Amt des Bundeskanzlers“, erklärte Pistorius und betonte, dass dies eine persönliche Entscheidung sei.
Stattdessen kündigte er seine Unterstützung für den amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz an. „Wir haben gemeinsam vieles angestoßen als SPD in dieser Regierung, aber vieles haben wir noch vor, um das Leben der Menschen in unserem Land zu verbessern“, sagte er und bat die Partei, geschlossen für Scholz’ zweite Amtszeit zu kämpfen. Pistorius lobte Scholz als „hervorragenden Bundeskanzler“, der Deutschland durch eine der größten Krisen der letzten Jahrzehnte geführt habe und die Ukraine entscheidend unterstütze.
Enttäuschung in der SPD
Pistorius’ Rückzug stößt auf gemischte Reaktionen innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion. Joe Weingarten, ein prominenter Abgeordneter, äußerte Bedauern über die Entscheidung und forderte die Partei auf, gemeinsam das bestmögliche Wahlergebnis zu erzielen. Weingarten hatte sich zuvor für Pistorius als Kanzlerkandidaten ausgesprochen. Auch Johannes Arlt, der ebenfalls für Pistorius war, zeigte sich enttäuscht, betonte jedoch, dass die Entscheidung nun gefallen sei und die Partei geschlossen in den Wahlkampf ziehen müsse.
Die Diskussion um die Kanzlerkandidatur hat in der SPD für Verunsicherung gesorgt. Pistorius selbst betonte, dass er die Debatte nicht angestoßen habe und die Irritationen bei den Wählern schädlich für die Partei seien. In der SPD wächst der Widerstand gegen eine erneute Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz, was die politische Landschaft vor der Wahl weiter kompliziert.
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