Northeim

Ernst Blajs: Letzter Überlebender des Jugend-KZ Moringen verstorben

VorfallSonstiges
Uhrzeit18:00
OrtMoringen

Der letzte Überlebende des Jugend-Konzentrationslagers Moringen, Ernst Blajs, ist im Alter von 96 Jahren verstorben. Die KZ-Gedenkstätte Moringen gab die traurige Nachricht bekannt und würdigte das Leben eines Mannes, der die Schrecken des Nationalsozialismus hautnah erlebte. Blajs, geboren am 7. Januar 1928 in Lepena, Kärnten, war Teil der slowenischen Minderheit, die während des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich verfolgt wurde.

Im Sommer 1943 wurde Ernst Blajs, zusammen mit seinem Bruder und anderen Jugendlichen, ins Jugend-KZ Moringen eingewiesen. Ihnen wurde vorgeworfen, die Partisanen zu unterstützen. In Moringen erlebte er den Terror der SS und war gezwungen, Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik zu leisten. Hunger und Kälte prägten seinen Alltag bis zum Ende des Krieges, als er und die anderen Häftlinge einen beschwerlichen Rückweg in ihre Heimat antreten mussten.

Ein Leben nach dem Grauen

Nach dem Krieg kehrte Blajs zurück zu seinem Elternhaus, wo er ein neues Leben aufbaute. Er arbeitete als Forstarbeiter und Holzschuhmacher, fand eine Frau und gründete eine Familie. In den frühen 2000er Jahren besuchte er Deutschland erneut, um die Orte seiner Jugend zu sehen und nahm an zahlreichen Gedenkveranstaltungen teil. Sein Engagement als Zeitzeuge war von großer Bedeutung, insbesondere bei Projekten, die Jugendlichen Einblicke in die Geschichte des Nationalsozialismus gaben.

Mit dem Tod von Ernst Blajs endet eine Ära der Zeitzeugenschaft für das Jugend-KZ Moringen. Dietmar Sedlaczek, ehemaliger Leiter der Gedenkstätte, betont die Verantwortung der kommenden Generationen, die Erinnerungen an die Schicksale der im Nationalsozialismus verfolgten Menschen wachzuhalten. „Jetzt ist es die Aufgabe all jener, die verbunden sind in dem Bewusstsein der Unantastbarkeit der Würde des Menschen, seine Geschichte und die all der anderen im Nationalsozialismus geschundenen und ermordeten Menschen wachzuhalten“, so Sedlaczek.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 10
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 67
Analysierte Forenbeiträge: 24

Quelle/Referenz
hna.de
Schließen

Werbung nervt!

Das wissen wir. Dennoch sind ein paar nicht störende Werbebanner nötig, damit unsere Server brav ihren Dienst leisten. Schalten Sie bitte den Adblocker aus. Wir nutzen weder Popups noch andere nervige Werbeformen.