Sachschaden in € | 660000 |
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Die bayerische Bahn steht vor einer elektrisierenden Herausforderung! Nur etwa die Hälfte des Streckennetzes ist derzeit elektrifiziert, was Bayern zu einem der Schlusslichter in Deutschland macht. Im kommenden Jahr sollen lediglich 66 Kilometer Gleise mit elektrischen Oberleitungen ausgestattet werden. Das ist weit entfernt von den ambitionierten Zielen der Bundesregierung, die eine umfassende Umstellung auf elektrische Antriebe anstrebt. Die Staatsregierung hat sich ebenfalls das Ziel gesetzt, die Dieselzüge im Personenverkehr abzubauen, doch der enorme Bedarf an Elektrifizierung lässt viele Strecken auf der Strecke bleiben. Alternativen müssen her!
Ein innovativer Plan sieht den Einsatz von Akkuzügen auf Regionalstrecken vor. Diese Züge werden an bestimmten Oberleitungsabschnitten aufgeladen und können den Rest der Strecke im Batteriebetrieb zurücklegen. Verkehrsminister Christian Bernreiter stellte diese zukunftsweisenden Pläne Anfang November vor, konkret zwischen Viechtach und Gotteszell für die Waldbahn. Die Kosten für die Installation der Oberleitungen betragen rund 660.000 Euro, wobei der Freistaat 90 Prozent der Kosten übernimmt. Diese Maßnahme wird als freiwillige Vorleistung betrachtet, da die Verantwortung für die Schieneninfrastruktur eigentlich beim Bund liegt.
Wasserstoffzüge als Zukunftsvision
Doch das ist nicht alles! Ab 2034 sollen Akkuzüge auch die Strecken im Bayerwald bedienen, und ab 2035 sind sie auch in Oberfranken geplant. Das Verkehrsministerium prüft zudem, wie Akkuzüge in weiteren Regionen wie dem Allgäu und dem Großraum Nürnberg eingesetzt werden können. Gleichzeitig wird auch die Möglichkeit von Wasserstoffzügen getestet: Ab Ende 2026 sollen diese zwischen Mühldorf und Burghausen zum Einsatz kommen. Die Idee ist, die Abhängigkeit von Diesel zu verringern und die Bahn umweltfreundlicher zu gestalten.
Die Pläne stoßen auf positive Resonanz. Lukas Iffländer vom Fahrgastverband Pro Bahn unterstützt die Einführung von Akkuzügen, warnt jedoch, dass die Umsetzung bis 2030 und darüber hinaus dauern könnte. Die Installation von Oberleitungen ist in Deutschland ein langwieriger Prozess, der viele Planungsschritte erfordert. Verkehrswissenschaftler Heiner Mohnheim fordert daher eine Vereinfachung der Planungs- und Bauprozesse, um die Elektrifizierung schneller voranzutreiben. Bis 2040 sollen in Bayern über 1.000 Streckenkilometer elektrifiziert werden, während im Güterverkehr weiterhin auf Dieselloks gesetzt wird, die jedoch zunehmend durch Hybridlokomotiven ersetzt werden.
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