Uhrzeit | 05:03 |
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Ort | Waakirchen, Marienstein |
Im Landkreis Miesbach brodelt es! Das Landratsamt plant eine neue Asyl-Unterkunft in Marienstein, und die Gemeinde Waakirchen ist entsetzt. In einer Pressemitteilung vom 13. November wird klar: Die isolierte Lage der Haslberger-Halle und ihre bauliche Beschaffenheit machen sie für die Unterbringung von Geflüchteten ungeeignet. Waakirchen befürchtet, dass die Überdimensionierung der Unterkunft die Integrationsarbeit massiv erschwert und die Gemeinde überproportional belastet wird. Bereits jetzt leben in Marienstein bis zu 40 Menschen in einem umgebauten Verwaltungsgebäude.
Landrat Olaf von Löwis zeigte sich nach einer Bürgermeister-Dienstbesprechung optimistisch, doch die heftige Kritik der Gemeinde überrascht ihn. Er setzt große Hoffnungen auf das Schaftlacher Modell, das eine nachhaltige Lösung für die Unterbringung von Geflüchteten bieten soll. Doch die Gemeinde hat klar gemacht, dass sie die Entscheidung des Landratsamtes nicht mittragen wird und plant, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Ein Bauantrag für die Halle ist bereits gestellt, und die Gemeinde wird voraussichtlich ablehnen. Sollte das Landratsamt sich darüber hinwegsetzen, könnte eine Klage drohen.
Dringender Bedarf an Unterkünften
Die Situation ist angespannt. Landrat von Löwis spricht von einem „furchtbaren Geschachere“ und vergleicht die Unterbringung der Flüchtlinge mit einem Spiel Tetris. Aktuell sind die Hallen des Tegernseer Gymnasiums und der Berufsschule mit knapp 350 Personen ausgelastet, und ein weiterer Bus mit 50 Flüchtlingen wird nächste Woche erwartet. Die Arbeitsbelastung im Landratsamt ist enorm, mit Führungskräften, die bereits 1000 Überstunden angesammelt haben. Ein großes Problem sind die sogenannten Fehlbeleger, anerkannte Asylbewerber, die keine Wohnungen finden und in den Unterkünften bleiben müssen.
Um die Lage zu entspannen, fordert von Löwis von der Regierung eine Aussetzung der Asyl-Zuweisungen. Eine Containeranlage in Warngau soll Ende des Jahres fertiggestellt werden, doch ihre Nutzung ist auf zwei Jahre befristet. Das Schaftlacher Modell könnte bis dahin einige Unterkünfte schaffen, indem Kommunen unentgeltlich Grund zur Verfügung stellen, auf dem schnell Wohngebäude errichtet werden. Die Gemeinde Waakirchen hat bereits positive Erfahrungen mit diesem Modell gemacht und sieht darin eine Chance für eine nachhaltige Lösung. Doch die Genehmigung durch die Regierung steht noch aus, und die Zeit drängt!
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