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Bauernproteste: Hat sich die Bürokratie wirklich verbessert?

VorfallSonstiges
Uhrzeit06:00
OrtKreis Stormarn

Vor einem Jahr brachen in Deutschland massive Bauernproteste aus, als Landwirte gegen die erdrückende Bürokratie in der Landwirtschaft aufbegehrten. Sie klagten über „zu viele unsinnige Regeln, Kontrollen, Formulare und Nachweispflichten“. Was hat sich seitdem getan? Klaas Röhr, ein 42-jähriger Landwirt aus Stormarn, steht exemplarisch für die Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Während er mit seinem Hund Packo über seine Felder mit Winterraps wandert, wird deutlich, dass die Düngemittelverordnung, die ab Oktober den Einsatz von Stickstoff verbietet, für ihn und seine Kollegen eine große Hürde darstellt. „Diese Pflanzen brauchen Stickstoff, um sich gut zu entwickeln, aber wir dürfen nicht düngen“, erklärt Röhr frustriert.

Bürokratieabbau in Sicht?

Die Politik hat bereits auf die Proteste reagiert. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir kündigte an, dass Änderungen an der Stoffstrombilanz, die viele Landwirte als überflüssig empfinden, in Planung sind. In einem YouTube-Video versprach er: „Wir bauen massiv Bürokratie ab.“ Doch angesichts der politischen Unsicherheiten und der bevorstehenden Neuwahlen bleibt abzuwarten, wie schnell diese Versprechen umgesetzt werden können. Röhr zeigt sich vorsichtig optimistisch: „Es ist angekommen, dass etwas gemacht werden muss, aber wir brauchen noch Geduld.“

Die Landwirte sind jedoch weiterhin besorgt über die Vielzahl an Kontrollen und Dokumentationspflichten, die ihnen das Leben schwer machen. Röhr beschreibt die Bürokratie als „überreizt“ und fordert eine sinnvolle Handhabung der Vorschriften. „Wir müssen schauen, dass jeder die Flächen hat, die er beantragt hat, aber alles mit Augenmaß“, sagt er und zeigt damit die Diskrepanz zwischen den Anforderungen und der praktischen Umsetzung auf dem Feld. Trotz der Herausforderungen spürt er ein wachsendes Interesse der Bevölkerung an der Landwirtschaft, was ihm Hoffnung gibt, dass sich die Situation bald verbessern könnte.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 17
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 171
Analysierte Forenbeiträge: 28

Quelle/Referenz
ndr.de
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