OldenburgVechta

Ein Mahnmal für die Vergessenen: Gedenken an Albert Warnking und Co.

VorfallMord/Totschlag
OrtWehnen, Rheinland, Vechta
Ursachegezielte Unterernährung

Matthias Warnking, ein Mann mit einer bewegenden Mission, hat ein Denkmal für seinen Onkel errichtet, den er nie kennengelernt hat. Doch die Geschichte des taubstummen Albert Warnking, der während der NS-Zeit grausam ums Leben kam, hat ihn tief berührt.

Albert Warnking, geboren 1917, war der taubstumme Bruder von Matthias‘ Vater und wurde 1941 in der Heil- und Pflegeanstalt Wehnen bei Oldenburg als Opfer des schrecklichen Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten gemeldet. Matthias erinnert sich an die Traurigkeit, die seinen Vater umgab, wenn er von Albert sprach. „Mein Vater vermutete, dass er für medizinische Versuche missbraucht wurde“, erzählt Matthias. Nach zehn Jahren intensiver Spurensuche hat er nun zahlreiche Dokumente und Krankenakten zusammengetragen, die die grausame Wahrheit über das Schicksal seines Onkels enthüllen.

Die grausame Wahrheit ans Licht bringen

Die Suche nach der Wahrheit begann, als Matthias von den Krankenmorden in Wehnen erfuhr. Er fand Albert Warnkings Namen in den Akten und stellte fest, dass sein Onkel 1934 von den Nationalsozialisten aus dem katholischen St. Josefshaus Waldbreitbach abgeholt wurde. Anfangs wurde Albert freundlich behandelt, doch ab 1939 änderte sich der Ton. Die medizinischen Berichte wurden zunehmend negativ, und 1940 landete sein Name auf einem Meldebogen für die Euthanasie-Zentrale in Berlin. „Er erhielt nicht mehr die notwendige Ernährung und musste verhungern“, erklärt Matthias. Diese gezielte Unterernährung war das Todesurteil für Albert und viele andere, die dem brutalen Euthanasie-Programm zum Opfer fielen.

Insgesamt wurden in der Anstalt Wehnen etwa 1.500 Menschen ermordet. Matthias, der als Geschäftsführer des Andreaswerks in Vechta arbeitet, hat sich mit voller Leidenschaft für die Schaffung eines Mahnmals eingesetzt. Die „Gedenkstätte für die Menschenwürde“ wurde im September eingeweiht und erinnert an die 88 Opfer aus dem Landkreis Vechta, die wie Albert systematisch umgebracht wurden. Ein begleitendes Buch mit Lebensgeschichten und Biografien ergänzt das Mahnmal und gibt den Opfern ihre Würde zurück.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 16
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 7
Analysierte Forenbeiträge: 65

Quelle/Referenz
kirche-und-leben.de
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